Da die Arztbesuche von Großstädtern im Vergleich zu den Menschen auf dem Lande höher sind, verlangen Krankenkassen wie die Techniker Krankenkasse eine Regionalisierung, in der es mehr Geld für Versicherte aus der Großstadt gibt.
TK-Chef Jens Baas hält die aktuellen Regelungen nicht mehr für zeitgemäß. Dadurch, dass Großstädter häufiger zu einem Facharzt gehen, verursachen sie höhere Kosten als Versicherte auf dem Land.
Zudem gehört aus Bass’s Sicht auch der Katalog der Krankheiten, für die der Finanzausgleich höhere Zuweisungen vorsieht, eingeschränkt. Seiner Meinung nach müssen Volkskrankheiten aus dem Katalog gestrichen werden, für die es mehr Geld gibt. Es sollten nur schwere Krankheiten – beispielsweise Krebs – in den Katalog. Dabei verweist Bass noch auf das Beispiel Übergewicht: „Seit Adipositas 2013 in den Katalog aufgenommen wurde, ist die Zahl der krankhaft Übergewichtigen bis 2016 um 200 Prozent gestiegen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie Kodieranreize dazu führen, dass die Anzahl kodierter Diagnosen sprunghaft steigt.«