Seite wählen

Der SPD-Gesundheitsexperte Dr. Karl Lauterbach fordert wie andere Experten auf dem Gebiet des Gesundheitswesens ein Umdenken. Im Moment ist die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen rosig, doch könnte sich dies bereits bald ändern. Er sagte, man solle sich nicht in Sicherheit wiegen, das sei die Ruhe vor dem Sturm. Dr. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Kassen-Verbands, wird einen Ausblick auf die Finanzlage geben. Auch wenn die Zahl der Beitragszahler zuletzt deutlich anstieg und die Krankenkassen ein Plus von etwa 1,4 Mrd. Euro verzeichneten, ist dies kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Die Kosten werden in Zukunft stetig steigen, so Lauterbach, weil die Kostenexplosion bei den Krebsmedikamenten in den kommenden 15 Jahren Mehrausgaben von 30 Mrd. Euro verursacht. Lagen die Arzneimittelkosten für Chemotherapien in den 90er Jahren noch bei wenigen Tausend Euro, so liegen die Kosten heute häufig über 100.000 Euro. Die großen Krankenkassen hatten erst vor einigen Monaten angekündigt, dass die Beiträge 2018 stabil bleiben, doch wird man nach der Bundestagswahl sehen, ob man den Beitragszahlern Entwarnung geben kann. In der kommenden Legislaturperiode müssten allerdings einige Bereiche im Gesundheitswesen gesetzlich neu geregelt werden wie die Arzneimittelpreise oder die Krankenhausausgaben.

Quelle: Apotheke Adhoc