Seite wählen

Stellen die City BKK und die von der Insolvenz bedrohte BKK für Heilberufe die ersten Dominosteine einer Reihe von weiteren Krankenkasseninsolvenzen dar? Die Ursache liegt in einem Missverhältnis von Ausgaben und Einnahmen durch eine spezifische Versicherten- und Leistungsstruktur. Der morbi-RSA des Gesundheitsfonds benachteiligt die Kassen mit einer „ungünstigen Versichertenstruktur“. Die City BKK hatte vor diesem Hintergrund kaum eine Chance auf Rettung.

Weitere Insolvenzen sind zu befürchten, wenn die Verteilung der Versicherten auf die übrigen Krankenkassen bei diesen Kassen zu einem weiteren Missverhältnis von Ausgaben und Einnahmen führt. Ob dem so ist, bleibt abzuwarten.

Kommentar: Der vielfach zitierte junge, gesunde Versicherte ist – entgegen der landläufigen Meinung – nicht (mehr) der finanziell attraktive Kunde  für eine gesetzliche Krankenkasse, denn dessen Deckungsbeitrag ist meist negativ. Bedingt durch den morbi-RSA sind viel eher chronisch kranke Patienten interessant, die wenige Leistungsausgaben verursachen. Für diese erhält die Kasse überdurchschnittliche  Zuwendungen aus dem Fonds, denn das Ziel des morbi-RSA ist es, dass Krankenkassen diesen Patientengruppen durch eigene Konzepte eine möglichst optimale Versorgung zukommen lassen.