Seite wählen

Die Arbeitsgruppe (AG) der Society for Integrative Oncology, kurz SIO, eine multidisziplinäre Fachgesellschaft, die sich mit der Anwendung integrativer Medizin bei Krebs-Patienten befasst, hat für Ärzte und sonstige Therapeuten Empfehlungen für die telemedizinische Konsultation erarbeitet. Ärzte und Therapeuten können anhand des Empfehlungskatalogs, der in der Fachzeitschrift „Supportive Care in Cancer“ erschienen ist, die Versorgung und die Sitzung mit ihren Patienten besser planen und gestalten.  

Für den veröffentlichten Empfehlungskatalog haben die Mitglieder der AG Literatur ausgewertet und eine Befragung von Experten des Fachbereichs integrativmedizinische Onkologie in 19 Ländern durchgeführt. Die Empfehlung für die telemedizinische Versorgung berücksichtigt unter anderem auch die Skepsis und Sorgen von Krebs-Patienten und deren Angehörige sowie Freunde und Kollegen.  

Im Vorfeld müssen Ärzte und Therapeuten aber erst alle Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die telemedizinische Konsultation organisatorisch sowie technisch abklopfen. Dabei ist die Handhabung der Technik sowie das Equipment in Form von Tablets Voraussetzung für das Gelingen der Online-Konsultation, die auch bei Bedarf gefilmt werden kann. Ein Arbeitsplan ist zudem die Grundlage für eine gute digitale Zusammenarbeit mit dem Patienten.

Die Experten der AG weisen darauf hin, dass ein ganz bestimmter Strukturplan helfen kann, um im häuslichen und sozialen Umfeld ruhig arbeiten zu können. Dazu gehört auch langsames und verständliches Sprechen der Ärzte und Fachleute sowie vielleicht als Startprogrammpunkt Achtsamkeitsübungen. Betreuende Personen sollten immer einbezogen werden, damit der Patient sich nicht überfordert fühlt. Außerdem sollten Arzt und Therapeut genügend Pufferzeiten einbauen, damit der Betroffene ausreichend Zeit für Rück- und Verständnisfragen hat sowie für ein Feedback seines kompetenten Ansprechpartners, der jederzeit für ihn zur Verfügung stehen sollte. 

Quelle: www.aerztblatt.de