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Die Krebssterblichkeit in Europa ist nach wie vor noch immer eine Frage des Alters. Das Alter muss daher immer miteingerechnet werden. Allerdings sinkt die Krebssterblichkeit in Europa wegen der medizischen Fortschritte in Bezug auf  Diagnose,- Operations- und Therapietechniken weiter, das ergab eine Studie eines internationalen Teams der Universität Mailand um Epidemiologe Carlo La Vecchia, das die Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Prognosen und Vergleichsübersichten der Länder der EU der letzten fünf zurückliegenden Jahre vergleicht. Dabei werden die Mitgliedstaaten, die am bevölkerungsreichsten sind, detailliert betrachtet. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und Spanien gehören dazu. Auch Männer und Frauen werden getrennt verglichen, denn auch zwischen den Geschlechtern gibt es gravierende Unterschiede in der Krebssterblichkeit. Bei Männern nehmen die Sterblichkeitsraten in Bezug auf Magenkrebs und Leukämie besonders stark ab, während es bei Frauen der Eierstockkrebs und auch die Leukämie ist. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, von 2015 bis 2020, so sinkt das Krebssterblichkeitsrisiko bei Männern um fünf Prozent, bei Frauen nur um vier Prozent. Männer sterben in Deutschland am meisten an Lungen- und Prostatakrebs (28.700 und 15.500), während Frauen an Brust- und Lungenkrebs (18.900 und 18.100) sterben würden, so die Prognose. Allerdings beobachten La Vecchia und Team immer noch gefährliche Abwärtstrends. Während es EU-weit zur Senkung der Sterblichkeitsraten kommt, vor allem was den Lungenkrebs und andere in Verbindung mit Rauchen stehende Krebsarten betrifft, wie Kopf- und Halstumore sowie auch Blasenkrebs, gibt es in Deutschland und auch in anderen Mitgliedstaaten der EU einen fast 5-prozentigen Anstieg bei Frauen. Bei Männern ist ein klarer Abwärtstrend zu verbuchen, denn allein in Deutschland sinke die Todesrate bei Männern infolge Lungenkrebses um elf Prozent. Allerdings macht der Tabakkonsum in Europa immer noch 20 Prozent aller prognostizierten Krebstodesfälle aus. Deshalb wird zum dringenden Verzicht geraten, weil gerade die Rauchgewohnheiten früherer Zeiten bei Frauen für die hohen Todesraten entscheidend sind. Außerdem sinkt auch die Sterblichkeitsrate bei der Tumorart Prostatakrebs um sieben Prozent, wenn man die Vorhersage altersbereinigt berechnet. In diesem Jahr werden in Europa 78.800 Männer daran sterben. Allerdings fällt hier Polen aus dem Rahmen, obwohl die polnische Bevölkerung zwischen 1970 und 74 die europaweit niedrigste Rate hatte. In Polen fällt nämlich auf, dass die Todesrate seit 2015 bis heute für Prostatakrebs um 18 Prozent gestiegen ist. Erklärungen hat La Vecchia nur bedingt. Vielleicht sind verzögert eingesetzte moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden die Ursache für die in jüngster Zeit auftretenden hohen Raten. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung