Das griechische Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps, die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten und Medizinprodukten gilt als unzureichend. Auch auf das deutsche Gesundheitssystem wirkt sich der Sparkurs inzwischen aus.
Viele Griechen sind als Folge der Finanzkrise nicht mehr krankenversichert. Doch selbst für die Glücklichen, die noch über einen Versicherungsschutz verfügen, gilt nun beim Arztbesuch: Nur Bares ist Wahres. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am 3. August unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, behandeln rund 8.000 Kassenärzte in Griechenland Patienten nur noch gegen Bargeld. Damit protestieren sie gegen den griechischen Träger für Gesundheitsleistungen (EOPYY). Dieser habe die Ärzte seit Februar nicht mehr bezahlt. Der Ausstand soll bis kommenden Freitag dauern.
Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) fordert indes die Preisreferenzierung auf Griechenland in Deutschland auszusetzen. Die dortige Sondersituation dürfe keine europaweite Preisspirale nach unten lostreten, so vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer. Das Bewertungsverfahren nach dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) soll bei Verhandlungen über die Erstattungsbeträge für neue Arzneimittel nicht mehr die griechischen Abgabepreise berücksichtigen. Der vfa will sich gleichzeitig für die Versorgung mit Arzneimitteln in Griechenland einsetzen und forderte ein Exportverbot von Medikamenten aus Griechenland heraus. So soll verhindert werden, dass Großhändler und Exporteure Preisschwankungen ausnutzen, um Medikamente aus Griechenland heraus in andere europäische Staaten exportiert werden. Es müsse sichergestellt werden, dass die Arzneimittel in Griechenland auch bei den Patienten ankommen.
[ilink url=“http://www.faz.net/agenturmeldungen/unternehmensnachrichten/griechische-kassenaerzte-behandeln-nur-noch-gegen-bargeld-13732061.html“] Link zur Quelle (FAZ)[/ilink]
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