In einem Kommentar des Redaktionsnetzwerkes Deutschland, von Eva Quadbeck, wird die Datenlage zum Omikron-Virus und die Digitalisierung des Gesundheitswesens hierzulande kritisiert. Das Netzwerk spricht in diesem Zusammenhang von einem zähen, unvollständigen und fehlerhaftem Datenfluss, weil der Expertenrat der Bundesregierung mit konkreten Handlungsempfehlungen und notwendigem Maßnahmenpaket gegen die Coronavirus-Pandemie ebenfalls die Situation anmahnt. Zur Lageeinschätzung würden tagesaktuelle Daten zur Bettenbelegung von Klinik-Normalstationen benötigt.
Da die elektronische Patientenakte aber schon seit 19 Jahren in Planung ist und aktuelle Fehler dazukommen, summieren sich die Auswirkungen auf die ohnehin schon schlechte Datenlage. Die aktuelle Situation ist aber im Kampf gegen die hochansteckende Virusvariante wichtig, denn mit einer Dokumentation in der Akte ließe sich die Pandemie besser bewältigen, so die Autorin des Kommentars.
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und RKI hatten bereits im November des letzten Jahres einen Vorschlag zur Politik der Bettenbelegungskapazitäten erarbeitet, der aber von der Bundesregierung abgelehnt wurde. Nun aber hat sich die Situation nach dem Regierungswechsel noch einmal verschärft. Allerdings bleibt nach Meinung der Redaktion noch genügend Zeit, um vieles besser zu machen. Daher fordert auch der Expertenrat der Bundesregierung jetzt die Zügel anzuziehen und weitergehende Maßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens anzuwenden. Dafür müssen Bund und Länder das Infektionsschutzgesetz erneut überarbeiten.
Quelle: www.rnd.de