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Ein chinesisches Wissenschaftler-Team um Kang Zhang von der Medizinischen Universität in Guangzhou hat Diagnosen von Kinderärzten, mit viel Berufserfahrung und weniger Berufserfahrung, Künstlicher Intelligenz (KI) zur Diagnose von Krankheiten gegenübergestellt. Die Studie ergab, dass Computer Ärzten in der Diagnosestellung zum Teil voraus sind, weil sie durch maschinelles Lernen und studieren von Millionen von Informationen in den Krankenakten junger Patienten Diagnosen besser ableiten können, das heisst, die Treffsicherheit der Software ist höher. Dies gilt vor allem dann, wenn Ärzte ohne größeren Erfahrungshintergrund praktizieren und weniger Berufserfahrung haben. Die KI bezieht das „Wissen“ und die hohe Treffsicherheit aus der Vielzahl der verschiedenen Diagnosen, indem sie wie Ärzte auch Anamnesen, Laborergebnisse, körperliche Befunde und Symptome analysieren und vergleichen kann. Ärzten könnte KI sogar dabei helfen, bedrohliche Erkrankungen und weniger gefährliche Erkrankungen zu unterscheiden. Die Ergebnisse der Studie zeigen allerdings, dass KI nach Meinung vieler Experten nicht in Deutschland einzusetzen ist. Lorenz Grigull, Oberarzt an der Klinik für Pädriatrische Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover, glaubt zwar, dass KI in Notfallambulanzen sinnvoll sein könnte, doch gibt es in Deutschland anders als in China keine einheitlichen Patientenakten, die strukturiert analysiert werden könnten, da viele Ärzte auch noch mit handschriftlichen Notizen arbeiten würden. Auch für Lernsituationen eignet sich das System nicht, da mit Hilfe von KI nicht zu erkennen ist, wie die Software zu einer bestimmten Diagnose kommt. KI arbeitet zudem ohne jeglichen medizinischen Sachverstand und kann Diagnosen nicht begründen. Ein anderer Experte bezweifelt auch den Nutzen von KI im Hinblick auf seltene Erkrankungen. Die Studie zeigt zwar, dass Künstliche Intelligenz Potenzial habe, aber in Deutschland die Akzeptanz innerhalb der Elternschaft sicherlich nicht besonders ausgeprägt ist, weil Eltern ihre Kinder lieber von einem Arzt als von einem Computer behandeln lassen möchten.  

Quelle: Ärzteblatt