Laut einer aktuellen Studie des Brigham and Women`s Hospital in Boston haben digitale Röntgen-Thorax-Bilder Vorteile gegenüber dem medizinischen Sachverstand in der Kardiologie, ob Menschen mit gewissen bekannten Diagnosen oder Risikofaktoren Herz-Kreislauf-Krankheiten wie einen Herzinfarkt bekommen könnten. Die Analyse untersuchte eine Abschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos in den nächsten zehn Jahren.
Demnach ist der KI-Algorithmus beim Röntgen-Thorax der Risiko-Kalkulation in der Kardiologie überlegen. Die Untersuchung des Brustkorbs unter Zuhilfenahme von KI macht verborgene Dinge transparent, erklären ExpertInnen um Jakob Weiss vom Bostoner Klinikum. Somit lassen sich in Einzelfällen Therapie-Entscheidungen, ob Statine oder Blutdruck-Senker gegeben werden müssen, leichter fällen.
Ein routinemäßiger Röntgen-Thorax mit KI-gestützter Auswertung ist laut Studienlage der Risiko-Kalkulation mit einem ASCVD-Kalkulator in der Kardiologie vorzuziehen, obwohl ÄrztInnen neun Variablen für den ASVCD-Kalkulator hinzuziehen, um einen sogenannten MACE-Wert kleiner 7,5 Prozent zu erhalten. Ein MACE (Major Adverse Cardiovascular Event)-Wert höher 7,5 Prozent kann ein schweres Herz-Kreislauf-Ereignis vorhersagen. Bei etwa 11.000 PatientInnen wurde der Wert validiert: Bei 8.869 PatientInnen fehlten seit 1992 Angaben in den Krankenakten, die eine Eindeutigkeit der Vorhersage von Ereignissen vermissen ließen. Bei über 4.000 PatientInnen waren die MACE-Werte erhöht. 11,8 Prozent erkrankten danach in den nächsten zehn Jahren an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vereinfacht gesagt ist der CXR-CVB-Kalkulator mit KI-Auswertung der ärztlichen Expertise überlegen, weil KI mehr kritische Fälle erkannt hat.
Fazit: Demnach ist die KI eine nützliche Ergänzung für die ärztliche Entscheidung, ob Statine oder Blutdrucksenker zum Einsatz kommen sollten.
Quelle: aerzteblatt.de