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Die Freiburger KVpro.de, ein Informationsdienstleister im Krankenversicherungsmarkt, hat die Geschäftsberichte 2011 aller PKV-Unternehmen auf wesentliche Kennzahlen hin analysiert. Im Ergebnis habe die PKV trotz der Finanzkrise eine solide Anlagestrategie gefahren und Kapitalerträge erzielt. Daraus resultierten stabile oder gar sinkende Beiträge für die Versicherten.

Die Nettoverzinsung der Altersrückstellungen für 2011 lag bei deutlich über dem gesetzlich festgeschrieben Rechnungszins von 3,5 Prozent. Das beste Ergebnis erzielte der größte private Vollversicherer Debeka. Ebenfalls sehr gute Werte erreichten die Concordia (4,5 Prozent), die Allianz (4,3 Prozent) und die DEVK (4,26 Prozent).

Die Spanne der Zuführung zur Alterungsrückstellung betrug zwischen 15,3 Prozent und 60,27 Prozent. Die Quote gibt an, wie viel Prozent der Beiträge aller Vollversicherten im Durchschnitt in die AR zurückgelegt werden. Von Bedeutung für die Aussagekraft der Zuführungsquote ist auch die Tarifpolitik, also ob mehr Qualitäts- oder Billigprodukte des Versicherers verkauft werden. Den höchsten Wert weist die LKH mit 60,27 Prozent aus, den niedrigsten die ERGO Direkt.

Die Privatversicherer konnten sich für 2011 auch an einem Zuwachs von Versicherten erfreuen. Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten erneut die Hanse Merkur mit 18,02 Prozent, die R+V mit 13,04 Prozent sowie der Deutsche Ring mit 8,59 Prozent. Zu beachten sind dabei die unterschiedlichen „Wachstums“-Strategien der einzelnen Unternehmen. Während die Hanse Merkur weiter konsequent auf LowBudget-Tarife setzt, sieht die Hanse Merkur sich als Grundschutzversicherer und die R+V punktet bei den Versicherten mit ihrem Qualitätstarifwerk AGIL.

 

Kommentar: Die Analyse des Branchendienstes KVpro.de zeigt, dass die Private Krankenversicherung (PKV) ein erfolgreiches Jahr 2011 hinter sich hat. Damit widersprechen die Zahlen vorerst auch der massiven Kritik von Vertretern, die infolge des aus ihrer Sicht gescheiterten Geschäftsmodells ein Ende der PKV gefordert haben. Im Zentrum der Kritik standen masssive Tarifsteigerungen und eine deutliche Abwanderungstendenz von Versicherten.

In Bezug auf den Zuwachs der Versicherten lässt sich zudem festhalten, dass der Marktanteil der PKV gewachsen ist: Derzeit sind 11,3 Prozent aller Bürger privat krankenvollversichert – fünf Jahre zuvor waren es erst 10,7 Prozent. Die Zahl der vollversicherten Kunden nahm hierbei um 80.800 auf  8,98 Millionen Menschen zu (+ 0,9 Prozent).

Neben dem Nettoneuzugang gibt es noch eine weitere Größen, die die Bestandsveränderung in der PKV beschreibt: die Wanderungsbewegung zwischen PKV und GKV. Hierbei zeigt sich, dass in 2011 231.900 Personen zur PKV und umgekehrt 156.800 in die GKV gewechselt sind.

[ilink url=“http://www.kvpro.de/uploads/tx_kvproformadmin/07.08.12_KVpro-PI-PKV-Kennzahlen-2011.pdf“] Link zur Quelle (KVpro.de)[/ilink]