Seite wählen

Zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland will der Telemedizinanbieter Medgate, der in der Schweiz beheimatet ist, pharmazeutische mit medizinischen Leistungen verknüpfen. Medgate kooperiert zu diesem Zweck mit Noventi, einer zu 100 Prozent apothekeneigenen Dienstleistungsgruppe. Das Konzept hierzulande sieht dafür wie folgt aus:  

In einer deutschen stationären Apotheke würde eine sogenannte Mini-Klinik eingerichtet, die für die Patienten die erste Anlaufstelle bei Problemen darstellt. Eine medizinische Fachangestellte beurteilt das Problem nach Dringlichkeit und Schwere und konsultiert bei Bedarf einen Telearzt, der sich des Problems annimmt. Dieser kann auch ein Rezept ausstellen, das dann direkt vor Ort eingelöst werden kann. Die telemedizinische Konsultation gehört dabei in die Kategorie unkomplizierte und niedrigschwellige Versorgung von Patienten, die Rezepteinlösung und Aufklärung eines Problems miteinander verbinden wollen. Der Patient hat keine langen Wartezeiten und auch keine Anmeldungsprozedur zu überstehen. Das in der Schweiz etablierte Konzept ist auch in Schweden, den Niederlanden und in den USA mit Erfolg verbreitet, weil Patienten mit der pragmatischen Lösung ihrer Probleme zufrieden sind.  

Zum Leistungsspektrum, der auch sogenannten Mini-Clinic, gehören dermatologische Abklärungen wie die Begutachtung eines Muttermals, Ohrenspülungen, Lymphkontrollen, aber auch kleinste chirurgische Eingriffe, wie das Ziehen von Fäden, sowie SARS-CoV-2-Tests, also Antigen-Tests, mit symptomatischen Betroffenen.  

Um das Projekt „Mini-Clinic“ in Deutschland zu starten, fehlen aber noch regulatorische Anforderungen und finanzielle Konzepte. Sobald dies geklärt ist, könnten 6.000 Mitgliedsapotheken von Noventi mit E-Rezepten aus derartigen Telekonsultationen beliefert werden.  

Quelle: pharmazeutische-zeitung.de