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Der Gesundheitskonzern Fresenius will den bayerischen Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum übernehmen. Fresenius, bereits Eigentümer der Klinikkette Helios, hat ein Übernahmeangebot für den Krankenhausbetreiber Rhön vorgelegt. Die Zustimmung des Rhön-Gründers Eugen Münch, der mit seiner Frau 12,45 Prozent der Anteile hält, konnte sich Fresenius schon sichern. Die Übernahme kommt nur bei einem Angebot von 90 Prozent und einer Aktie zustande und werde rund 3,1 Mrd. Euro kosten. Fresenius bietet für jede Rhön-Aktie 22,50 Euro. Aufgrund dessen stieg der Kurs der Aktie um über 45 Prozent  auf zwischenzeitlich fast 22 Euro. Die 53 Rhön-Kliniken sollen mit den Häusern von Helios zusammengeführt werden.

Durch die Fusion entstünde der mit Abstand größte private Krankenhauskonzern Deutschlands mit einem Umsatz von rund 6 Milliarden Euro. Finanzexperten und Analysten halten das Angebot für hoch genug, dass die Übernahme erfolgreich sein wird. Es soll eine Annahmequote von 90 Prozent erreicht werden. Zuvor hatte der Fresenius-Konzern bereits mit den beiden Mehrheitsbeteiligungen an dem Konkurrenten Damp (94,7 Prozent) und dem Katholischen Klinikum Duisburg (51 Prozent) weitere Krankenhausunternehmen akquiriert.

Mit der Fusion würde der größte Klinikkonzern den drittgrößten übernehmen. Mit 35.900 Betten und 120 Krankenhäusern würde sich eine Marktmacht etablieren, die sich auch auf die Nachversorger auswirken wird. Obwohl es Jahre dauert, bis Prozesse oder das Einkaufsverhalten in jedem Krankenhaus optimiert und angepasst sind, bieten sich große Chancen im Bereich Überleitungsmanagement. Ein bundesweit tätiges Homecare-Unternehmen kann mit einem Vertrag von der marktbeherrschenden Stellung des neuen Unternehmens profitieren. Die offenen Fragen aus Sicht eines solchen Versorgers lauten dabei: Wie kann ein Angebot für jedes Krankenhaus geschaffen werden? Wie kann der Vertrag auch in jedem Krankenhaus implementiert werden und welche Daten und Informationen werden zu den 120 Krankenhäusern benötigt?