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Infolge der vernetzten Versorgung von stationärer und ambulanter Leistungserbringung hat sich der Homecare-Markt zu einem festen Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems entwickelt. Hierbei haben vor allem breit aufgestellte Homecare-Unternehmen wie die GHD GesundheitsGmbH Deutschland (GHD), SIEWA Coloplast Homecare oder Mediq in den letzten Jahren ihre Markstellung gefestigt.

Im Rahmen der durch die Gesundheitsreform 2007 ermöglichten Ausschreibungen von medizinischen Hilfsmittel, sind besonders die großen Versorger in der Lage, überregionale Versorgungen zu übernehmen. Zudem verfolgen die großen Homecare-Unternehmen – gestärkt durch Investoren, die das Potential des Wachstumsmarktes Homecare erkannt haben und die großen Versorger mit Finanzkraft ausstatten – konsequent Wachstumsstrategien. Ein wesentliches Element dieser Expansionsbestrebungen ist die Akquisition zahlreicher Unternehmen im Homecare-Markt.

So hat GHD nach dem Verkauf an IK Investment im Herbst 2010 stark investiert und sich zuletzt durch die Übernahme von Oncotrade und Adhibis im Bereich der Onkologie verstärkt. Mit dem zum Verbund zählenden Unternehmen Profusio (Spezialist für individuelle Infusionslösungen) kann die Ahrensburger Unternehmensgruppe so den Bereich der parenteralen Ernährung strategisch ausbauen. Auch bei den Fachhändlern, die einen eigenen Homecare-Service beitreiben, hat der Marktführer hinzugekauft und das Homecaregeschäft des Sanitätshauses Stolle in Hamburg erworben.

Neben GHD ist aber auch die Konkurrenz bereit, weitere Zukäufe zu tätigen: Nachdem die Fresenius Kabi bereits mit Unizell Medicare kooperiert, hat sich die Tochter des Gesundheitskonzerns im Mai dieses Jahres auch an dem Sanitätsfachhändler Homecare Partner beteiligt. Die jüngste Übernahme der Visé Homecare GmbH durch die PubliCare GmbH zeigt aber auch, dass sich neben den bundesweit tätigen auch regionale Spezialversorger strategisch ergänzen und Wachstum anstreben.

Es lässt sich festhalten, dass infolge des Wettbewerbsdrucks für kleinere und mittlere Unternehmen eine Vielzahl von Transaktionen im Homecare-Markt zu beobachten ist. Einen zunehmenden Wettbewerbsdruck dürften künftig vor allem die Sanitätshäuser mit Homecare-Bereich besonders von spezialisierten Homecare-Dienstleistern erwarten. Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, dass auch künftig noch weitere Unternehmensverkäufe, Zusammenschlüsse oder Übernahmen im Homecare-Markt forciert werden, nicht nur innerhalb eines Versorgungsbereiches, sondern auch über die Versorgungsgrenzen hinweg.