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Die Hilfsmittelausgaben machen zwar nur einen kleinen Teil der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus, weisen aber ein überdurchschnittlich starkes Wachstum auf. Der zunehmende Kostendruck in der GKV führt dazu, dass die Kassen in diesem Segment zunehmend auf die Kostenbremse treten, mit weitreichenden Folgen für Hersteller, Leistungserbringer und Patienten.

Die Hilfsmittelbranche wird außerdem deutlich durch den demografischen Wandel sowie Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Worauf genau sich die Branche in Zukunft einstellen muss analysiert der aktuelle Trendreport Hilfsmittel des Beratungsunternehmens Summary Seven Healthcare Consulting.

Deutschland wird älter, Gesundheit wird teurer

Kürzlich stoppte die Barmer GEK gar eine Ausschreibung für aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel, da die Gebote der Hersteller zu niedrig waren. Medienberichten zufolge lagen die angebotenen Monatspauschalen der Hersteller teils deutlich unter zehn Euro. Das wären weniger als 30 Cent pro Tag. Hier wurde offenbar einkalkuliert, dass Versicherte für bessere Produkte aufzahlen würden. Das Sachleistungsprinzip würde so ad absurdum geführt.

Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft zum einen und wird zum anderen immer älter, davor warnen Demografen seit Jahren. Was rein menschlich natürlich kein Problem darstellt, geht allerdings ins Geld. Bald werden weniger Menschen in das Sozialsystem einzahlen, die Ausgaben werden aber weiter steigen, da Ältere häufiger von chronischen Erkrankungen und typischen „Alterserscheinungen“ betroffen sind und behandelt werden müssen.

Große Hoffnungen wurden in Zuwanderung gesetzt. Doch so wie es aussieht, wird diese das Problem der Alterspyramide auch nicht lösen können. Zu diesem Schluss kam jüngst das Statistische Bundesamt. Demnach wirke sich die derzeitige Zuwanderung nur sehr eingeschränkt auf die langfristige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland aus. Um einen Rückgang der 20- bis 66-jährigen zu kompensieren, wäre dauerhaft ein Wanderungsgewinn von etwa 470.000 Menschen dieser Altersgruppe pro Jahr erforderlich. Eine derartige Zuwanderung gelte in absehbarer Zukunft als unwahrscheinlich.

Die Hilfsmittelbranche in Deutschland befindet sich mitten in einem Neuordnungsprozess. Starke Ausgabensteigerungen auf Seiten der GKV im Hilfsmittelbereich haben dazu geführt, dass Krankenkassen auf die Kostenbremse treten. Ausschreibungen sind in einigen Produktgruppen mittlerweile eher die Regel als Ausnahme, dabei scheint die Untergrenze für Versorgungspauschalen erreicht – billiger geht es kaum noch.

eHealth und mHealth im Homecare-Sektor – Entscheidender Wettbewerbsvorteil

Gleichzeitig rückt nun aber auch die Versorgungsqualität in den Mittelpunkt der Diskussion. Als erster Schritt wird nun das als veraltet geltende Hilfsmittelverzeichnis überarbeitet. Dabei soll der Faktor Qualität deutlich mehr Gewicht erhalten. Damit allein ist es allerdings nicht getan: Um ihre Position im Markt der Hilfsmittelversorgung halten oder ausbauen zu können, müssen sich Hersteller und Leistungserbringer neu positionieren und festgefahrene, ineffiziente und damit kostenintensive Strukturen in Frage stellen.

Gerade im Homecare-Bereich werden dafür große Hoffnungen in E-Health und mobile Dienste (mHealth) gesetzt. Noch sind diese allerdings nicht flächendeckend im Markt angekommen. In Zukunft wird sich hier aber die Spreu vom Weizen trennen: Homecare-Dienstleister, die auf mHealth setzen, werden Versorgungsherausforderungen schneller, flexibler und damit kostengünstiger meistern und sich so im Wettbewerb durchsetzen.

Der Summary Seven Trendreport 2016 bietet Führungskräften von Herstellern, Leistungserbringern und Kostenträgern einen weitreichenden Überblick über die Trends und Perspektiven, welche zukünftig den Markt deutlich beeinflussen und Haupttreiber einer Marktumwälzung darstellen werden. Besonderer Fokus liegt auf der Betrachtung des aktuellen GKV-Zustandes und der Ausschreibungssituation.

Darüber hinaus bietet der Report umfassende Informationen zu den ausstehenden Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, dem Einfluss von Healthcare-Start-Ups und E-Health.

Der Report ist bis zum 12. Februar zum Vorzugspreis von nur 490 Euro (regulär 1.190 Euro) unter folgendem Link erhältlich:

S7-Trendreport 2016