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Anlässlich des jährlichen Welt-Asthma-Tages am 6. Mai nahmen viele Interessenverbände diesen Tag zum Anlass, um auf eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Erwachsenenalter hinzuweisen, Asthma bronchiale. Unter Kindern ist Asthma sogar die chronische Erkrankung Nummer 1. Dabei handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass das Bronchialsystem dauerhaft entzündet ist und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen externen Reizen zeigt. Dabei führt die dauerhafte Entzündung zu einer Verengung der Bronchien, welche die Krankheitssymptome (Kurzatmigkeit, Luftnot, Enge-Gefühl, Husten) hervorruft.

Nach Informationen des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz-Zentrums sind weltweit rund 300 Mio. Menschen von Asthma betroffen. Jährlich sterben etwa 250.000 Menschen an den Folgen einer Asthmaerkrankung, in Deutschland allein 6.000. Rund 5 Prozent der Erwachsenen und 10 Prozent der in Deutschland lebenden Kinder sind betroffen. Zumeist bricht die Krankheit im frühen Kindesalter aus und verschwindet spätesten mit Erreichen der Pubertät wieder. Bei 50 Prozent der Betroffenen entwickelt sich das Asthma jedoch zu einer chronischen Erkrankung, welche den Betroffenen ein Leben lang begleitet.

Dabei steigt die Zahl der Erkrankten immer weiter an. So verdoppelte sich die Zahl der Betroffenen in Westeuropa innerhalb der letzten 10 Jahre. In Deutschland hingegen stagniert die Zahl seit wenigen Jahren. Die genauen Ursachen für diesen rapiden Anstieg sind jedoch unklar. Neben wagen Vermutungen, dass Asthma mit Absagen, Haustieren, Essgewohnheiten und Umweltverschmutzung in Verbindung steht, sind sich Experten nur sicher, dass die genetische Veranlagung und Umweltfaktoren gemeinsam den Ausbruch der Krankheit begünstigen.

Die Unternehmensberatung Booz & Company geht davon aus, dass durch Atemwegserkrankungen, insbesondere durch Asthma, jährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden in Höhe von 5,5 Mrd. Euro in Deutschland entsteht. Das sich dies zeitnah ändert, ist jedoch nicht absehbar. Bisher sind die Therapieformen sehr beschränkt und seit Jahren gleich. Zumeist beziehen sie sich auf Atemschulungen und medikamentöse Behandlung der Bronchien. Dabei ist der Wirkmechanismus immer der gleiche. Es wird versucht Entzündungen zu verhindern bzw. Entzündungen schnell abschwellen zulassen.  Neue Medikamente, welche dieses Jahr auf den Markt kommen sollen und ursprünglich für Patienten mit COPD-Erkrankungen entwickelt wurden, sollen auch bei Asthmatikern für positive Krankheitsverläufe sorgen.

Aber auch medizinische Hilfsmittel können bei einer Therapie von Asthma zum Einsatz kommen. Hauptsächlich werden Inhalationsgeräte der Produktgruppe 14 und Messgeräte der Produktgruppe 21 verwendet. Dabei dienen Inhalationsgeräte dazu Arzneimittel in die Regionen der Lunge zu befördern wo sie am besten wirken können. Ohne Inhalationshilfen wird der größte Teil der zu inhalierenden Substanzen in den oberen Atemwegen abgefangen, was zu einer reduzierten Wirkung führen kann. Zu dem werden auch Peak-Flow-Meter, welche die Lungenfunktion testen, verwendet. In Verbindung mit einem Tagebuch ist für den behandelnden Arzt so erkennbar wie sich die Lungenfunktion im Zeitverlauf entwickelt hat. Erst wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist kommen teilweise Geräte zur Sauerstofftherapie zum Einsatz um die Lunge zu entlasten.

Summary Seven geht davon aus, dass der Markt für Hilfsmittel zur Beatmung, Befeuchtung und Verneblung in den nächsten Jahren um durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr wächst. Jedoch wird dieses Wachstum nicht durch das Krankheitsbild Asthma sondern eher durch andere Erkrankungen wie beispielsweise COPD verursacht. So steigt die Zahl der COPD-Patienten jährlich um etwa 5 Prozent.