In einer Mitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Uniklinik Heidelberg und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) heißt es, dass die Landesärztekammer Baden-Württemberg den Antrag für teledermatologische Smartphone-Anwendungen genehmigt. Aufgrund dessen können erstmals Hautärzte ohne persönlichen Kontakt zu den Patienten eine digitale Diagnose bei verdächtigen Hautflecken stellen.
Dr. Titus Brinker, Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Heidelberg und Leiter der App-Entwicklung am NCT sagt, dass die Patienten auf anonymen Wege lediglich drei Fotos der betroffenen Stelle aufnehmen und ein paar Fragen zu möglichen Symptomen beantworten müssen. Laut Brinker eine einfache Lösung, die den Vorteil hat, dass Patienten, die aus verschiedenen Gründen keinen Hautarzt aufsuchen können, die Möglichkeit haben, schnell eine Diagnose zu bekommen und Krankheiten wie Hautkrebs früher erkannt werden. Die Nutzung einer App (AppDoc) soll keine fünf Minuten in Anspruch nehmen und Patienten ihre Hemmungen nehmen, die sie bei einem Arzttermin hätten.
Teilnehmende Fachärzte könnten nach GOÄ abrechnen (GO-Nrn. 3 und 5 analog), Patienten sollen 35 Euro zahlen, einen Teil bekomme das Unternehmen, das die Plattform aufgebaut hat.
Mit AppDoc will man zudem Patienten gewinnen, die bislang aufgrund des Fernbehandlungsverbots telemedizinische Angebote aus dem Ausland wahrgenommen haben.
Zum Schluss ist zu betonen, dass die Anwendung als Erstmeinung nur ein Schritt vor einem Arztbesuch sein sollte. Fälle, die digital nicht eindeutig zu beurteilen sind, müssen weiterhin in einer Praxis untersucht und besprochen werden.