Einer Studie der Beratungsgesellschaft McKinsey zufolge, können 26 digitale Gesundheits- und Versorgungslösungen zusammen ein Einsparvolumen von 42 Milliarden Euro, das sind 12 Prozent aller Ausgaben, generieren. Alle digitalen Hilfsmittel sollten dabei möglichst schnell an den Start gehen sowie große Akzeptanz finden und nutzerfreundlich sein, sodass alle Gesundheitseinrichtungen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und PatientInnen profitieren und helfen, Kosten zu senken.
Auch die Einführung des E-Rezeptes bringt ein Einsparpotenzial von einer Milliarde Euro mit sich, haben die ExpertInnen um Studienautor Stefan Biesdorf herausgefunden, die vom Bundesverband Managed Care (BMC) beauftragt wurden, der wiederum vom Schweizer Konzern Zur Rose gefördert wird.
Außerdem haben Videosprechstunden ein enormes kostensenkendes Potenzial, sind aber in der Nutzung durch Restriktionen gehemmt, weil Arztpraxen nur mit maximal 30-prozentiger Versorgungsleistung Telekonsultationen anbieten dürfen. In der Dermatologie und in der Psychotherapie würden telemedizinische Konsultationen laut Analyse den meisten Sinn ergeben.
In Sachen Digital Health sind Ärztinnen und Ärzte immer noch erste Ansprechpartner mit großem Vertrauensverhältnis.
Die 26 digitalen Versorgungs- und Gesundheitslösungen setzen sich insgesamt aus direkten Einsparungen, vermiedenen Kosten und verbesserten Leistungen zusammen und sind in sechs Sparten unterteilt: Online-Interaktionen mit einem Einsparvolumen von 12 Mill. Euro, Patienten-Selbstbehandlung (4,6 Mill. Euro), Patienten Self-Service (2,5 Mill. Euro), Arbeitsabläufe und Automatisierung (6,7 Mill. Euro), Ergebnistransparenz/Entscheidungsunterstützung (6,4 Mill. Euro) sowie Datentransfer, papierlos (9,9 Mill. Euro). Alle McKinsey Tools sind nochmals in drei Leistungsbereiche gegliedert.
Als Beispiele für große Kostenersparnisse nennt McKinsey beispielsweise Online-Terminbuchungen und Überwachungsprogramme zur Vermeidung von Krankenhausaufenthalten. Vom Gesamtpotenzial entfallen danach 61 Prozent auf LeistungserbringerInnen und deren Produktivitätssteigerungen. Die restlichen 39 Prozent werden durch eine Verringerung des medizinischen Bedarfs erzielt.
Quelle: apotheke-adhoc.de