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Eine kritische Dokumentation der ARD über minderwertige Implantate und deren Folgen für den Patiente, hat unter anderem für viel Gesprächsstoff unter Experten und dem Bundesministerium für Gesundheit gesorgt. Ein Sprecher der Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG) stimmte in Einzelfällen den Recherchen der ARD zu, jedoch waren auch einige Behauptungen schlicht nicht richtig. Ähnlich sehen das auch Industrievertreter, der Bundesverband für Medizintechnologie (BVMed) und der TÜV, die aufgrund von Fehlinterpretationen sich schlecht dargestellt fühlen, denn Medizinprodukte dieser Art werden wie Arzneimittel in einem aufwendigen Verfahren zugelassen. Die aufgezeigten Fälle liegen schon länger zurück. Weiter heißt es, dass es dadurch zu Verunsicherungen von Patienten kommen kann.

Im Rahmen dessen hat der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Thomas Gebhart (CDU), bei einem Gespräch des Bundesgesundheitsausschuss erklärt, dass ein Systemwechsel bei der Zulassung von Medizinprodukten durch benannte Stellen zurzeit nicht beabsichtigt wird. Stellen wie der TÜV bleiben für die Bewertung und Überwachung von Medizinprodukten zuständig. Die 2017 durch die EU verschärften verordneten Regularien für Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR) sollen ab 2020 und 2022 wirksam werden.

Ärzteblatt