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„Ein digitaler Zwilling ( englischer Begriff „Digital Twin“) bezieht sich auf ein computergeschütztes Modell eines marteriellen oder immateriellen Objektes, so die Definition, das zweckgebunden eingesetzt werden kann. Hierbei kann es sich um Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen handeln, die die reale und virtuelle Welt verbinden. Es gibt immer drei Elemente, das abzubildende reale Objekt, den digitalen Zwilling im virtuellen Raum, welches auch ein virtuelles Abbild des Patienten in der Medizin sein kann, und der Informationsfluss, der beide Teile miteinander verbindet. So kann es Medizinprodukteherstellern gelingen, eine Produktentwicklung als Digital Twin einem Sicherheits- und Leistungstest zu unterziehen, um eine fehlerfreie und sichere Konstruktion eines Medizinproduktes auf diese Weise zu erreichen. Das erspart den Herstellern der Medizinprodukte unter anderem kostenintensive Erprobungsphasen und senkt die Anzahl der klinischen Studien. Aber auch eine Simulation eines digitalen Zwillings als Patient ist möglich, um etwa in Kombination von beidem, also virtuellem Abbild des Patienten und virtuellem Abbild des Medizinproduktes, den Produktentwicklungsprozess den Besonderheiten und Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten und dessen Anamnese individuell anzupassen, was aber noch Zukunftsmusik ist. Über Informationen und Datensammlungen hat der Medizinproduktehersteller die Möglichkeiten eines Haftungsauschlusses. Allerdings betrifft das auch Rechte des Patienten auf Datensicherheit -und hoheit. Die Entwicklung der Produktion eines Medizinproduktes kann aber auf diese Weise auch im Vorfeld schon auf Haftungsrisiken untersucht werden, damit Hersteller auf der rechtlich sicheren Seite sind. Der Hesteller hat nämlich auch Produktionsbeobachtungspflichten und muss auch in Instandhaltungsmaßnahmen der medizinischen Produkte investieren. Eine Überwachung des Zusammenspiels mit Konkurrenzprodukten obliegt im ebenfalls. Tests von Konsequenzen einer Behandlung, wenn das virtuelle Abbild eines Medizinproduktes auf das virtuelle Abbild eines Individuums, hier der Patient, trifft, ermöglichen so eine relativ sichere Aussage. Rechtliche Überlegungen zu Produkthaftungen im Medizintechnik-Bereich und gesteigerte Anforderungen an die Marktbeobachtung lassen sich mit Hilfe des Digitalen Zwillings besser realisieren. 

Quelle: medizin & technik