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Der Deutsche Industrieverband Spectaris hat die Branchenzahlen für die Sparte Medizintechnik für die Monate Januar bis August 2021 soeben veröffentlicht und den Wachstumskurs für 2021 begrüßt. Sepctaris warnt aber auch davor, dass steigende Kosten für Rohstoffe und Logistik, Lieferketten-Störungen sowie der Zulassungs- und Bürokratieaufwand in Verbindung mit der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) die Branche gefährden könnten. Besonders für mittelständische Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten, von denen der Verband 1.450 zählt, könnten ab dem Jahr 2025 nach positiver Umsatzentwicklung Herausforderungen und negative Auswirkungen zukommen, die den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland beeinträchtigen.   

Der Leiter der Medizintechnik des Industrieverbandes, Marcus Kuhlmann, spricht von Regulierungen im Gesundheitswesen, die die Branche ausbremsen könnten, allerdings laut Frost & Sullivan-Marktanalyse nicht in den nächsten vier Jahren. Kuhlmann hält nur solche Regulierungen für notwendig, die die Sicherheit der Patienten gewährleisten.  

Für die ersten acht Monate verzeichnet die Medizintechnik-Branche allerdings einen Umsatz von plus 8,2 Prozent (Inlands- und Auslandsgeschäft gleichermaßen stark), mit einem erwarteten Gesamtjahresumsatz der Branche von 36 Milliarden Euro und einem Anstieg der Beschäftigtenzahl von 1,2 Prozent.  

Im Jahr 2020 sah es trotz der Corona-Pandemie ähnlich aus, auch hier verzeichnete die Branche gegenüber 2019 ein Plus, allerdings nur von drei Prozent, und einen Gesamtumsatz von 34,25 Milliarden Euro. 66 Prozent des Umsatzes machte der Export mit 22,53 Milliarden Euro aus und nur 11,72 Milliarden Euro wurden hierzulande umgesetzt. Die Beschäftigtenzahl stieg 2020 sogar um 1,5 Prozent.  

Auf dem Weltmarkt werden für 2021 ähnliche Entwicklungen von der globalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan prognostiziert, die zwischen 4,2 Prozent und maximal 7,2 Prozent liegen könnten; der Umsatz belief sich letztes Jahr auf 428 Milliarden US-Dollar und war Grundlage der positiven Prognose.  

Für 2022 werden die Erwartungen des Medizintechnik-Bereiches von Spectaris schon gesenkt, man erwartet demnach ein niedrigeres Umsatzplus wegen zunehmender „bürokratischer Wachstumshemmnisse“.   

Quelle: www.kma-online.de