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Siemens will in seinem Medizintechnikgeschäft mit billigeren Apparaten die Marktflaute überstehen. Der Finanzchef des Medizintechnik-Segmentes offenbarte am Dienstag die Pläne des Unternehmens künftig in kostengünstige Produkte zu investieren. Siemens verdiene mit Computer-Tomografen richtig gutes Geld; dabei hätten vor allem die günstigen Modelle gute Absatzchancen.

Auch Medizintechnik-Chef Hermann Requardt sagte schwierigere Zeiten für die Hersteller von Gesundheitstechnik voraus. Ferner prognostizierte er, dass der Trend zu Kosteneinsparungen im westlichen Gesundheitswesen und die europäische Staatsschuldenkrise zu Herausforderungen für die Anbieter führen werde. Mittel- und langfristig werde der Ausbau der medizinischen Versorgung in Schwellenländern und die alternden Gesellschaften zu einem jährlichen Marktwachstum von vier bis fünf Prozent führen, so Requardt.

Ein Erfolgsfaktor sei in dieser Zeit die Begegnung des Fachkräftemangels. Hierzu will Siemens seine Personalabteilung aufstocken und die Kooperation mit Universitäten forcieren. Zudem werde man in China über 700 Menschen einstellen.

Kommentar: Damit ist die Strategie von Siemens im Bereich Medizintechnik eindeutig bestimmt: Wachstum wird verstärkt in Schwellenländern und durch den Verkauf von günstigeren Produkten angestrebt. Dies erscheint mit Blick auf die finanzielle Situation in deutschen Krankenhäusern sinnvoll. Dem aktuellen Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts zufolge hat jede dritte deutsche Klinik 2011 rote Zahlen geschrieben, fast 60 Prozent wiesen ein rückläufiges Geschäftsergebnis aus. Gegenüber 2010 habe sich die Zahl der von einer Insolvenz bedrohten Kliniken damit noch einmal um rund ein Drittel gesteigert. Mit dieser angepassten Preisstrategie kann Siemens ebenfalls in wirtschaftlich angeschlagenen Länder wie etwa Italien, Spanien oder Griechenland erfolgreich sein. 

[ilink url=“http://www.welt.de/wirtschaft/article114345085/Siemens-startet-Billig-Offensive-in-Asien.html“] Link zur Quelle (Welt)[/ilink]