Medizintechnik- und Pharmaherstellern, die in die Türkei exportieren, könnten bald möglicherweise empfindliche Umsatzeinbußen drohen. Grund: Das türkische Gesundheitsministerium plant, die hohen Devisenausgaben in der Gesundheitswirtschaft zu begrenzen. In diesem Sinne sollen die bisher sehr hohen Arzneimittel- und Medizintechnik-Importe gezielt durch eine gesteigerte lokale Produktion ersetzt werden.
Wie „Germany Trade and Invest“ (GTAI) am 8. Dezember mitteilte, sehen die langfristigen Pläne der türkischen Regierung vor, dass bei Arzneimitteln bis zum Jahr 2023 eine lokale Versorgungsquote von 60 Prozent, für Medizintechnik von 20 Prozent angestrebt werden soll. Dafür sollen Abnahmegarantien zu marktfähigen Preisen für heimisch produzierte Arzneimittel über einen Zeitraum bis zu zehn Jahre festgelegt werden. Aktuell beläuft sich der Anteil importierter Medizintechnik und Arzneimittel gemessen am gesamten Branchenumsatz auf rund 54 Prozent (2013). Zunächst sollen Arzneimittel von der Förderung profitieren, die bisher nicht in der Türkei produziert, aber häufig nachgefragt werden.
Auch den Bereich Forschung und Entwicklung steht im Fokus. In Zukunft sollen Investitionen in diesem Bereich gezielt gefördert werden. Dazu ist unter anderem die Gründung einer neuen staatlichen Anstalt für Gesundheitsinstitute geplant, die als Dachorganisation staatliche Förderaufgaben übernehmen soll. Die nachgeordneten Institute werden voraussichtlich finanziell autonom agieren und Zuweisungen aus dem Staatshaushalt nach eigenem Ermessen an förderungswürdige Projekte vergeben können.
[ilink url=“http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1129596.html“] Link zur Quelle (GTAI)[/ilink]