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Eine aktuelle Krankenhausstudie 2018 der Unternehmensberatung Roland Berger hat die Beziehung von Medizintechnikherstellern zu Krankenhäusern untersucht und festgestellt, dass sich die Rolle der Medtech-Hersteller gründlich gewandelt hat. Hatten Krankenhäuser früher zu den Medtechnik-Unternehmen nur eine vertraglich geregelte Kunden-Lieferanten-Beziehung, ist das heute anders. Laut der Studie arbeiten 60 Prozent aller befragten großen Krankenhäuser in engen sogenannten Systempartnerschaften oder auch strategischen Partnerschaften, das heisst, die Medizintechnikhersteller wie Philips oder Siemens Healthineers, um nur zwei zu nennen, liefern innovative Spitzentechnologie und gleichzeitig die technische Langzeitplanung, zu der die Anschaffung, die Wartung, aber auch die Schulung der Mitarbeiter gehört, damit die Klinik durch die Kompetenz und das Know-How der Medtechnik-Hersteller Strategien zur Ergebnisverbesserung erarbeiten kann. Der Medizintechnikhersteller ist Partner der Klinik, um langfristig die Qualität der Behandlung und interne Prozesse zu verbessern, damit das Krankenhaus effizienter arbeitet. Die Systempartnerschaft ist das Mittel der Wahl und wird zunehmend größer, differenzierter und auch langfristiger, vor allem im bildgebenden Segment wie der Magnetresonanztomographie, aber auch in Funktionsbereichen wie dem Operationssaal. Ein Beispiel ist das Städtische Klinikum Braunschweig, welches mit Siemens Healthengineers eine Systempartnerschaft eingegangen ist, die über einen Zeitraum von zehn Jahren läuft. Dafür steht ein Finanzvolumen von 40 Millionen Euro zur Verfügung; 60 radiologische Großgeräte werden in dieser Zeit angeschafft. Der Medizintechnikhersteller Siemens betreut die Klinik durch Beratungsleistung und Wartung der Geräte und garantiert so einen geringen Ausfall der Geräte. Diese Technologiepartnerschaft ist auch wichtig, um Fachkräfte gezielt in Kliniken zu locken, die mit modernsten Geräten arbeiten. Der Unternehmensberatung Roland Berger bereitet nur eine Sache Kopfschmerzen, nämlich die Tatsache, dass viele Kliniken kreditfinanziert sind und, dass die zur Zeit niedrigen Zinsen irgendwann wieder steigen könnten.

Quelle: www.medizintechnologie.de