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Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) warnt vor einer Schwächung des Medizintechnik-Standortes Deutschland, weil vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit 93-prozentigem Übergewicht unter der immer noch herrschenden Krise der Jahre 2020 bis 2022 leiden.  

Auf der BVMed-Pressekonferenz am 17. Oktober erklärten Fachleute, dass die KMU sich zurückhaltend geben würden, aber immer Innovationstreiber waren und sind.  

Zwar macht die MedTech-Branche dieses Jahr wohl ein Umsatzplus von 4,8 Prozent, der Standort Europa wird dennoch von Kostensteigerungen für beispielsweise Logistik, Personal Energie… ausgebremst. Hinzu kommen Umsetzungsprobleme und Überregulierungen bei der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), welche dem amerikanischen FDA-Regulierungssystem mittlerweile deutlich unterlegen ist. Dies erkennt man auch an einem weltweiten Umsatzplus von 6,4 Prozent.  

Der BVMed fordert deshalb eine neue MedTech-Strategie 2030 zur Verbesserung des Forschungs- und Produktionsstandortes Deutschland und einen Maßnahmenkatalog zur Stärkung sowie eine verbesserte Kommunikation zwischen Wirtschaft und Politik, damit deutsche MedTech-Unternehmen weniger unter Druck stehen, vor allem von ausländischer Konkurrenz und Forschung im Ausland.  

Noch ist der MedTech-Standort Deutschland Weltspitze, der BVMed warnt jedoch vor einer Wettbewerbs-Regulation und Überregulierungen. Das deutsche Gesundheitssystem gilt es zu stärken, deshalb muss auch die Medizintechnik-Branche entbürokratisiert, aber digitalisiert werden.  

Der Verband möchte die Widerstandsfähigkeit der Branche stärken, weil die BVMed-Herbstumfrage ergab, dass MedTech-Unternehmen in 12 Prozent aller Fälle mit zweistelligen Umsatzrückgängen rechnen. 20 Prozent erwarten nur Gewinne, während 49 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen.  

25 Prozent der Unternehmen mit einer Exportquote von derzeit noch 67 Prozent, 38 Milliarden Euro Umsatz und 250.000 Mitarbeitenden planen Investitionskürzungen ein. 20 Prozent sind bei Forschungsausgaben zurückhaltender.  

Seit 2012 hat das Innovationsklima auf einer Skala von 0 bis 10 den tiefsten Umfrage-Wert mit 3,5 erreicht.  

Wird sich die Lage in den nächsten Jahren zuspitzen? das fragen sich momentan viele MedTech-Branchenfachleute.  

Quelle: gesundheitsprofi.de