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Das Darmstädter Pharmaunternehmen ist laut Aussage von Stefan Oschmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und Leiter der Sparte Merck Serono, in Gesprächen mit Private Equity Firmen und Investoren, um ein Modell zur Kostenteilung bei einigen klinischen Studien umzusetzen. Die partnerschaftliche Finanzierung von Arzneimitteltests soll das langfristige Wachstum des Unternehmens, welches nach einem Sparprogramm zuletzt wieder gewachsen ist, sicherstellen.

Derartige Modelle, bei denen das Risiko zwischen dem Pharmaunternehmen und dem Kapitalgeber geteilt wird, seien laut Oschmann notwendig, da die Kosten bei der Entwicklung bei etwa Krebsmedikamenten zwischen 150 und 400 Mio. Euro betragen könnten.

Merck, das derzeit seine Pipeline nach einigen Rückschlägen neustrukturiert, hofft mit einem Partner wieder in die Top 20 der globalen Pharmafirmen zurückzukehren. Mit einem Umsatz von 6,9 Mrd. Euro mit Rx und OTC-Arzneien hatte das nicht mit dem amerikanischen Namensvetter verbundene Unternehmen zuletzt den Anschluss an die Weltspitze verloren.

Kommentar: Klinische Studien sind die dritte und letzte Phase der Medikamentenentwicklung und für über ein Drittel der F&E Kosten von Pharmaunternehmen verantwortlich. Angesichts von Patentverlusten bei vielen Medikamenten und einem steigenden Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Umsatz, stellt das skizzierte Vorhaben von Merck einen Weg dar, um den Herausforderungen der Branche zu begegnen. Mehrere Unternehmen, darunter Eli Lilly, sind ähnliche „Risk-Sharing-Modelle“, bei denen nicht nur Kosten, sondern später auch mögliche Gewinne geteilt werden, bei einzelnen Medikamenten mit Investoren eingegangen. Andere Marktteilnehmer sind Kooperationen mit Wettbewerbern eingegangen, wie etwa ein Joint Venture zwischen AstraZeneca und dem amerikanischen Merck bei Diabetes-Medikamenten oder ViiV Healthcare, ein Gemeinschaftsunternehmen von GSK und Pfizer.

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