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Das ist das Ergebnis der Evaluation eines zweijährigen Projektes, das die mhplus BKK heute in Berlin vorgestellt hat. Ziel des 12 Monate andauerndes Projektes war die ganzheitliche Betreuung von Versicherten mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen.

Teil der telefonischen Versichertenbetreuung durch die fünf Mitarbeiterinnen der Betriebskrankenkasse sind etwa die Organisation und Administration der Behandlungen durch eine Vermittlung von Arztterminen, die Auswahl von Ärzten oder die Koordination der Arzneimitteleinnahmen.

Dem Vorstand der Kasse, Winfried Baumgärtner,  war das Projekt ein Erfolg, was sich neben dem verbesserten Gesundheitsverhalten und sozialen Situation auch in der hohen Zufriedenheit der Teilnehmer widerspiegelt.

Für die Ludwigsburger Krankenkasse hätte sich neben einer aus dem Projekt entstandenen geringeren Rehospitalisierungsrate zudem eine Kostenersparnis ergeben: „Die Durchschnittskosten für die Versicherten in der Kontrollgruppe lagen nach einem Jahr bei 5.000 Euro – die Durchschnittskosten für die Versicherten in der Interventionsgruppe hingegen lagen bei 4.600 Euro.“

Auch die  Bosch BKK berichtet von vergleichbaren Erfahrungen im Rahmen einer Patientenbegleitung, wobei die Krankenkasse zu bedenken gibt, dass ein derartig organisiertes Versorgungsmanagement zuerst immer eine Investition ist. Eine Refinanzierung durch die Kostenersparnis tritt dann erst nach rund sechs Monaten ein.

Kommentar: Angesichts des ab 2015 zu erwartenden Wettbewerbes der Krankenkassen um Beitragssätze setzt die BKK mit ihren rund  560.000 Mitgliedern auf einen Qualitätswettbewerb. Die siebtgrößte Betriebskrankenkasse hat sich bereits in der Vergangenheit durch verschiedene Modellprojekte, wie etwa MINIFIT (Programm für Kindertagesstätten) und PFIFFIX (Kindersportoffensive), erfolgreich vom Wettbewerb abgehoben. Der Vorteil der nicht-bundesweiten Krankenkasse ist die recht kleine mhplus flexibler und schneller bei der Umsetzung von Versorgungsmodellen.

Damit das Projekt auch über die Probezeit hinaus Bestand haben kann, sollte die behandelnden Ärzte vertraglich in das Projekt einbezogen werden. Dazu müsste es eine Verknüpfung von Patientenbegleiter und den Ärzten geben. Letztlich wird dies allerdings eine Frage der Vergütung des Arztes sein, der seine Zeit in die Kommunikation mit den Patienten investiert.

[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/59015/Studie-Telefonische-Patientenbegleitung-spart-Geld“] Link zur Quelle (Ärzteblatt)[/ilink]