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Die Schweizer Supermarktkette Migros übernimmt alle Topwell-Apotheken mit ihren 40 Standorten. Schon im kommenden Jahr soll die Migros-Tochter Medbase alle Apotheken inklusive aller Geschäftsleitungsmitglieder und den 600 Mitarbeitern übernehmen.

Topwell und Medbase sind der Überzeugung, dass man mit der Zusammenführung von pharmazeutischem und medizinischem Know-How eine Lücke in der integrierten Versorgung in der Schweiz schließen kann. Zudem soll sich die Funktion des Apothekers verändern, indem die Apotheken eine effiziente integrale Einheit innerhalb der Versorgungskette bilden – von der Prävention über die Akutbetreuung bis zur Rehabilitation.

An den mehr als 40 Standorten von Medbase werden aktuell bereits Patienten von der Prävention über Akutmedizin bis hin zur Rehabilitation von 1100 Mitarbeitern betreut. Jährlich werden von 300 Ärzten und 320 Therapeuten über 1,5 Millionen Konsultationen und Behandlungen durchgeführt.

Sowohl Medbase als auch Migros kooperieren eng mit der Versandapotheke Zur Rose. In den Filialen des Lebensmittelhändlers wurden schon die ersten Shop-in-Shop-Apotheken eröffnet. Zurzeit prüft man, wo sich weitere Standorte in Gebieten ohne ärztliche Medikamentenabgabe lohnen könnten. Die Produkte können online bestellt und dann in der Filiale abgeholt oder auch nach Hause geliefert werden.

Auch der Migros-Konkurrent Coop ist seit einigen Jahren im Pharmamarkt aktiv. Unter dem Namen Coop Vitality existieren mittlerweile 75 Filialen verteilt über das gesamte Gebiet der Schweiz. Anders als bei Migros werden diese allerdings separat betrieben und nicht in die Shops integriert. Die Kooperation zwischen Coop und Galencia konnte im Jahr einen Umsatz von 186 Millionen Franken verzeichnen. Gleichzeitig machten die Galencia-Apothekenketten Amavita, Sun Store und Coop Vitality mit 318 Filialen rund 18 Prozent der Apotheken in der Schweiz aus.

Einer Studie zufolge, die der Apothekenverband Pharmasuisse veröffentlichte, stehen kleine Apotheken in der Schweiz ziemlich unter Druck und jeder fünfte Betrieb ist in seiner Existenz bedroht. Dadurch, dass neue Apotheken vor allem in stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren oder Innenstädten eröffnet werden, ist das Apothekennetz ziemlich ungleich ausgebaut. Viele unabhängige Apotheken schließen sich deshalb immer öfter zu Gruppierungen wie TopPharm oder Salveo zusammen, um Synergien bei Einkauf, Marketing und weiteren Bereichen nutzen zu können.

Apotheke Adhoc