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In Baden-Württemberg hat ein Sturzrisikosenkungs-Projekt zum Mobilitätserhalt und zur Sturzvermeidung nach Auswertung von Daten von Senioren in 16 Pflegeinrichtungen gezeigt, dass Stürze offensichtlich vermeidbar sind, wenn eine sogenannte SturzApp zum Einsatz kommt.  

Das Healthtech-Unternehmen Lindera hat diese SturzApp als Mobilitätsanalyse entwickelt und zusammen mit der AOK Baden-Württemberg und der Berliner Universitätsmedizin Charité 20 Monate lang getestet.  

Die Evaluation der Ergebnisse aus Erst- und Folgeauswertungen ergab, dass das Sturzrisiko um fast 20 Prozent minimiert wurde, die Geschwindigkeit des Ganges verbessert wurde und die Ängste der Senioren (psychische Belastung) abgefedert werden konnten. Auch sanken die Verletzungsfolgen mit Krankenhausaufenthalten und die Motivation der SeniorInnen für weitergehende Maßnahmen stieg, denn 42 Prozent der über 70-Jährigen stürzen laut WHO einmal im Jahr. 

Eine systematische Risikofaktoren-Erfassung mit 94 Menschen in Pflegeeinrichtungen und gezielte Maßnahmen zur Mobilitätsförderung brachten den Nachweis, dass Stürze vermieden werden können. 

Die Mobilitätsanalysen von Lindera – 566 waren es im Projekt Baden-Württembergs – zeigen mit Hilfe von 30 Sekunden dauernden Videoaufnahmen und anschließender 3D-Bewegungsermittlung mittels KI , dass auch Demenzkranke und auf Hilfsmittel wie Gehstöcke und Rollatoren angewiesene alte Menschen aktiver und selbstbestimmter durchs Leben gehen können, wenn die SturzApp, als Medizinprodukt zertifiziert, zum Einsatz käme.  

Das Pflegepersonal, das auch in die Erfassung der App-Daten und Feedbackfragebögen einbezogen worden war, zeigte sich auch zu 81 Prozent davon überzeugt, dass die App als Sturzprophylaxe effektiv ist, auch weil sie gut in die Pflegedokumentationssysteme zu integrieren ist, um Pflegekräfte zu entlasten und gleichzeitig die Bewegung und Mobilität der Senioren zu steigern. 

Quelle: www.finanznachrichten.de