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Es gibt heutzutage sehr gut wirksame Insuline für Diabetiker, die recht individuell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten sind. Allerdings passiert es auch heute immer noch, dass Diabetes-Patienten nach Insulingabe unterzuckert sein können oder aber zu hohe Blutzuckerwerte aufweisen. Beides kann gefährlich werden. Die Betroffenen müssen über die aufgenommene Menge an Kohlenhydraten und anhand des aktuellen Blutzuckerwertes, aber auch unter Einbeziehung von körperlicher Aktivität abschätzen, wieviel Insulin über einen Pen oder aber über eine Pumpe in das Unterhautfettgewebe gespritzt werden muss, um einen möglichst gleichmäßigen Blutzuckerspiegel zu garantieren. Das ist für Betroffene der Erkrankung schwierig, auch wenn es Turbo-Insuline in der Pumpentherapie und Langzeitinsuline als Basalinsuline in Spritzenform, die das Risiko für eine Unterzuckerung minimieren können, gibt. Deshalb forschen Wissenschaftler an etlichen Instituten an Technologien für intelligente künstliche Insuline, die abhängig vom Blutzuckerspiegel Insulin abgeben. Ziel ist es somit, dass smarte Technologien eine zuckerabhängige Abgabe von Insulin aus dem Unterhautfettgewebe des Diabetikers initiieren. Das heißt, steigt der Blutzucker beispielsweise, wird einfach automatisch mehr Insulin freigesetzt. Es kommt somit immer zu einem ausgeglichenen Verhältnis von Zucker und Insulin im Blut des Betroffenen. Dies ist allerdings noch Zukunftsmusik, auch wenn Wissenschaftler schon länger an intelligenten Lösungen basteln. Das Insulin müsste dann auch an eine Trägersubstanz gebunden sein. Das können Eiweiße oder aber spezielle Nanopartikel sein, die das Insulin im Bedarfsfall freisetzen. Studien an Tieren waren schon erfolgreich, doch muss man die genaue Wirksamkeit und Verträglichkeit der sensiblen Insuline am Menschen testen. Allerdings gibt es noch ein weiteres Problem, denn auch „schlaues“ Insulin gelangt anders als das körpereigene Hormon, das bei Gesunden in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, nicht direkt ins Blut, sondern muss erst aus dem Unterhautgewebe heraustreten, bevor es nach geraumer Zeit wirkt. Deshalb konzentrieren sich einige Forschungsteams auf künstliche Insuline als Tablette, die resistent in Mund und Magen sind, und auf Sprays, die Insulin über die Nase abgeben, um mit diesen Möglichkeiten der Einnahme den Wirkeintritt des Hormons zu beschleunigen.  

Quelle: www.diabetes-ratgeber.net