Auch die Deutsche Bundesbank erwartet in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den kommenden Jahren steigende Zusatzbeiträge. Derzeit wäre es einigen Kassen allerdings sogar noch möglich, den Zusatzbeitrag zu senken. Versicherte sollten sich allerdings keine allzu großen Hoffnungen diesbezüglich machen.
Im ersten Quartal lief in der GKV ein Defizit von rund drei Mrd. Euro auf. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine deutliche Verschlechterung um eine Mrd. Euro. Dabei wiesen die Krankenkassen, wie im Vorjahreszeitraum, ein insgesamt ausgeglichenes Ergebnis aus. Der Gesundheitsfonds weitete sein Defizit von 1,5 auf 2,5 Mrd. Euro aus. Diese Entwicklung sei laut Bundesbank aber saisonüblich und hauptsächlich auf die Veränderung des Zahlungsmusters beim Bundeszuschuss zurückzuführen.
Trotz Einsparbemühungen seien über nahezu alle Bereiche Ausgabensteigerungen festzustellen. Diese fielen bei den Krankenkassen mit fünf Prozent erneut höher aus als die Einnahmen. Besonders starke Steigerungen seien in den Leistungsbereichen häusliche Krankenpflege (+ zwölf Prozent) und Krankengeld (+ neun Prozent) zu verzeichnen gewesen. Laut Bundesbank könnten die meisten Krankenkassen die Steigerungen noch gut aus ihren Rücklagen auffangen. Diese Rücklagen seien allerdings ungleichmäßig verteilt, so dass einige Krankenkassen schon früher höhere Zusatzbeiträge fordern müssen. Finanzstarke Kassen könnten dagegen theoretisch den aktuellen Beitragssatz sogar senken. Aufgrund von mangelnden Wettbewerbsvorteilen stehe dies allerdings nicht auf der Agenda.
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