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Eine Krankenhaus-Studie zeigt deutlich, dass multiresistente Enterobakterien weit verbreitet sind. In 455 Krankenhäusern von 36 europäischen Ländern haben Forscher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) nach resistenten Keimen gegen Antibiotika gesucht. Dabei wurden 2703 Proben auf Carbapenemase-Produzenten untersucht. Carbapenemasen sind Enzyme, die bestimmte Antibiotika, nämlich die Carbapeneme hydrolysieren können und dadurch wirkungslos machen können. Diese Beta-Laktam-Antibotika haben eigentlich ein breites Wirkungsspektrum. In 85 Prozent der Proben fanden sich Klebsiella pneumoniae Bakterien, in 15 Prozent Escherichia Coli Bakterien. Das Ergebnis ist, dass beide Bakterienarten als Carbapenemase- Produzenten weit verbreitet sind und somit Antibiotikaresistenzen verursachen. Klebsiella pneumoniae bildet in drei von vier Proben Carbapenem-spaltende Enzyme, E.coli ist nicht ganz so gefährlich (40 Prozent Antibiotika-spaltende Enzyme). Die Resistenzen lassen sich auch auf andere Bakterien übertragen. Die Gefahr, die von diesen Bakterien ausgeht, ist in Deutschland nicht ganz so groß. Hier werden nur 0,5 von 10.000 Patienten im Krankenhaus infiziert. Im Mittelmeerraum und auf dem Balkan ist die Rate mehr als verzehnfacht.