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Das MVZ medicum in Hamburg hat sich erfolgreich auf die Vollversorgung von Diabetikern spezialisiert und setzt hierbei auf einen interdisziplinären Behandlungsansatz.

Das Konzept des MVZ: Im medicum bekommen Chroniker bis zu fünf Arzttermine pro Vormittag und sparen auf diese Weise die aufwendigen Wege und Wartezeiten. Von der Bündelung der Kompetenz aus Diabetologen, Hausärzten, Augenärzte, Kardiologen, Geriater, Parodontologen, Ernährungsmediziner und einer Fußambulanz mit Wundmanagerin profitieren aber auch beruflich stark eingespannte Menschen und können so wichtige Untersuchungen und Behandlungen durchführen. Koordiniert werden die Behandlungen durch eine einheitliche Krankenakte und regelmäßige Fallkonferenzen der beteiligten. Ergänzt wird das Behandlungskonzept durch diabetologische Heim- und Hausbesuche und über ein 24-Stunden Call-Center über das Patienten Kontakt aufnehmen können.

Nicht nur der Blick auf die steigenden Patientenzahlen (im Quartal kommen rund 10.000 Patienten in die Einrichtung), sondern auch die hervorragende Bewerbungssituation sind Belege für den Erfolg des Konzeptes.

Dr. Matthias Riedl, der vor einigen Jahren seine auf Betreuung von Diabetikern spezialisierte Gemeinschaftspraxis in ein Themen-MVZ umwandelte, sagt: „Die bestehende Fragmentierung des Gesundheitswesens in Sektoren und Fachbereiche verursacht bisher nur schwer überwindbare Hindernisse in der Zusammenarbeit der Anbieter. Folgen sind teure Über-, Unter- und Fehlversorgungen“. Zu bedenken gibt er allerdings, dass aufgrund einer fehlenden Verlässlichkeit in der Honorarpolitik immer mehr Klinikträger in die MVZ-Welt vordringen: „Die großen Konzerne werden die Betreiber sein, weil sie über eine Mischkalkulation Rückschläge auffangen können. Wir können das nicht“, betont Riedl.

Kommentar: Vorwiegende Gründer der knapp 2.000 MVZ, dessen Anzahl sich in dem Zeitraum von 2007 bis 2011 verdoppelt hat, sind Vertragsärzte und Krankenhäuser. Noch überwiegt der Anteil der Vertragsärzte mit ca. 41 Prozent den Anteil MVZ in Krankenhausträgerschaft von 37 Prozent. Die von dem Dr. Matthias Riedl getätigte Aussage, dass in Zukunft vermehrt große Klinikbetreiber Eigentümer von MVZ sein werden, wird auch in der Statistik des Deutschen Krankenhausinstituts bestätigt. Über die Hälfte der MVZ in Krankenhausträgerschaft gehören zu Kliniken mit mehr als 600 Betten. 

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/w_specials/innovationspreis/article/845496/medicum-hamburg-one-stop-shopping-diabetiker.html“] Link zur Quelle (Ärztezeitung)[/ilink]