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Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Einrichtungen sind, die Ärzten gleicher oder unterschiedlicher Fachrichtungen ermöglichen, unter einem Dach zusammenzuarbeiten. Seit 2016 ist es nämlich auch möglich, dass arztgruppengleiche MVZ ihre Tätigkeit in Kooperation ausüben dürfen, was vor der Veränderung der Gesetzeslage nicht möglich war. Dies führte zum sprunghaften Anstieg von Medizinischen Versorgungszentren, von denen es Ende 2018 schon nicht ganz 3.200 gab. 2017 waren es nur 2.800, das macht einen prozentualen Zuwachs um 13 Prozent, das meldet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). MVZ sind demnach als Leistungserbringer in der vertragsärztlichen Versorgung etabliert. Die meisten dieser Einrichtungen gibt es im Gebiet Nordrhein, aber auch in Niedersachsen, Berlin und Bayern als Spitzenreiter mit allein fast 630 Einrichtungen. 20.000 Ärzte arbeiten mittlerweile in MVZ, die meisten (92 Prozent) sind angestellt, auch weil hierdurch flexiblere Arbeitszeiten möglich sind. Acht Prozent arbeiten als Vertragsärzte. Die KBV hat mitgeteilt, dass mittlerweile 6,2 Ärzte in einem MVZ der Sicherstellung der medizinischen Versorgung nachgehen. Die Kooperationsform MVZ ist schon seit 15 Jahren in die deutsche Versorgungslandschaft integriert und gewinnt zunehmend an Attraktivität. Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz im Jahr 2004 hat die Einführung der fachübergreifenden Versorgungslandschaft möglich gemacht, die sich auch als wichtiges Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sieht, obwohl heutzutage, wie schon erwähnt, reine Hausarzt-MVZ sowie spezialisierte fachgruppengleiche MVZ zugelassen sind. 

Quelle: Ärzteblatt