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Gastbeitrag von Nicole Götz, Beratung für nachhaltiges Wirtschaften, Sustainable.Now!

Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor? – Auf keinen Fall, werden einige mit Bestimmtheit sagen. „In diesem Bereich geht Sicherheit vor.“ „Wir können keinesfalls auf Einwegprodukte verzichten!“ „Das kostet Geld, das wir nicht haben!“

Doch ist das so? Natürlich ist Sicherheit oberstes Gebot. Gleichzeitig ist es auch Aufgabe im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung Menschenleben zu schützen. 

Zu einem dieser Nachhaltigkeitsziele tragen Sie alle bereits wesentlich bei: Gesundheit und Wohlergehen. Der Beitrag hierzu ist und bleibt die Hauptaufgabe. Das ist Ihr direkter Wirkungs- und Einflussbereich.  

Aber Nachhaltigkeit bedeutet noch viel mehr. Und Nachhaltigkeit ist nicht schwarz oder weiß, bedeutet nicht Sicherheit ja oder nein, Einweg ja oder nein, teuer oder billig. Nachhaltigkeit kommt mit vielen Schattierungen.  

So finden sich in den 18 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen beispielsweise auch diese Aspekte. Ziele auf die Sie ebenfalls Einfluss nehmen können.  

Um bei dem Beispiel zu bleiben, beim Thema Nachhaltigkeit gilt es nicht Einweg um jeden Preis abzuschaffen. Es geht vielmehr darum sinnvolle Maßnahmen zu erkennen und umzusetzen.  
So zum Beispiel die eingesetzten Materialien kreislauffähig zu machen, die Umweltschäden in der Lieferkette zu erfassen und zu minimieren, die eigene Klimaneutralität umzusetzen, die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu verbessern oder darum Nachhaltigkeit zu einem Entscheidungskriterium zu machen.  

Mit der Etablierung von Nachhaltigkeit geht eben nicht immer ein Kostenaufwand einher. 

  • Studien des Carbon Disclosure Projects1 haben gezeigt, dass eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes auch immer zu einer Kostenreduzierung führt.  
  • In übergreifender Zusammenarbeit gefundene Lösungen für nachhaltigere Produkte, Rohstoffe und Prozesse, machen die Umstellung von Fertigungsprozessen für Lieferanten auch wirtschaftlich attraktiv.  
  • Wenn in der Beschaffung Kosten und Nachhaltigkeit gleichermaßen ein Vergabekriterium sind, dann können Einkaufsentscheidungen zugunsten nachhaltigerer Alternativen getroffen werden.  
  • Die Einhaltung der Sorgfaltspflichten und damit die Wahrung der Menschenrechte führt zu nachweislich resilienteren Lieferketten mit geringeren Ausfallskosten. 
  • Zunehmende Resilienz müssen Lieferketten auch mit Blick auf immer häufige auftretende Naturkatastrophen beweisen. Eine Nachhaltigkeitsstrategie integriert diese Anforderungen und bietet die Grundlage für ein erfolgreiches Risikomanagement. 

Damit dies gelingt müssen wir Nachhaltigkeit in Strategie, Mindset und Kultur verankern. Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Nachhaltigkeit alle angeht.  

Es gilt daher alle Beteiligten (Kostenträger, Behandler, Lieferanten, etc.) an einen Tisch zu bringen, um einen gemeinsamen Arbeitsansatz zu definieren, um die Dinge umzusetzen, die heute umsetzbar sind und um die Dinge zu identifizieren, die mehr Anstrengung, Kollaboration und Weitsichtigkeit erfordern.  
Immer dann, wenn das ganze System zusammenkommt, dann werden Veränderungen tatsächlich möglich.  

Bei diesem Ausrichtungs- und Transformationsprozess unterstützt und begleitet Sustainable.Now!  

Quelle: www.sustainable-now.net 

1 vgl. CDP, LinkedIn Beitrag