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Ein Forschungsteam um Inge Herrmann von der Empa, der Eidgenössischen Material- und Forschungsanstalt in der Schweiz, treibt gerade die Entwicklung eines neuartigen Wundklebers voran. In Studien hat sich gezeigt, dass der Wundkleber, der in Kombination mit Bioglas arbeitet, völlig neue therapeutische Möglichkeiten besitzt. Gesundheitlich unbedenklich bindet sich der Kleber beispielsweise hervorragend an Knochen und Weichgewebe. Ein Doktorand aus dem St. Gallener Forschungsteam, Martin Matter, war Erstautor dieser Studie und hat mit viel Erfolg den Klebeeffekt an Schweinedärmen ausprobiert. Konventionelle Kleber bestehen aus Fibrin, einem körpereigenem Eiweiß, welches aber auch sehr teuer ist und häufig auch Immunreaktionen auslöst. Dieser neu entwickelte Kleber enthält Nanopartikel wie Siliziumdioxid und Eisenoxid, aber auch Kalzium und Phosphor, die je nach Rezepturzusammenstellung unterschiedliche Klebeeigenschaften aufweisen, sodass der Kleber eventuell auch bei Rissen des Darms Einsatz finden könnte. Bis es allerdings so weit ist, müssen die Schweizer Forscher am neu entdeckten Klebeprinzip, das auch als Nano-Bridging bezeichnet wird, weiter forschen.

Quelle: Innovations-Report