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Auf der BMG-Fachtagung „Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter“ wurde von allen Beteiligten viel diskutiert. Im Mittelpunkt der Diskussion stand aber die Einrichtung des nationalen Gesundheitsportals, das die Gesundheitskompetenz der Menschen, die in Deutschland leben, verbessern soll. Das Portal soll demnach qualitätsgesicherte und evidenzbasierte Informationen vermitteln, die für alle verständlich sind. Es wird demnach Mitte dieses Jahres online geschaltet, nachdem schon Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe 2017 die Einrichtung des Portals angekündigt hatte. Das nationale Gesundheitsportal soll danach unabhängige, wissenschaftlich belegte und verständliche Gesundheitsinfos über das Internet hervorbringen, die seriös und valide sind. Zuerst sollen ausgewählte Bereiche im Netz erscheinen, die jedoch immer weiter ausgebaut werden. Außerdem wurden seriöse wissenschaftliche Partner mit ins Boot geholt, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), aber auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Robert-Koch-Institut. Die erforderlichen Haushaltsmittel wurden schon bereitgestellt. Die Digitalisierung verschärft zudem das Problem, dass viele Menschen mit geringem Bildungsniveau oder Migrationshintergrund viele Gesundheitsinformationen einfach gar nicht verstehen. Die Informationsflut ist so groß, dass nicht mehr zwischen seriösen und unseriösen Nachrichten unterschieden werden kann. Deshalb befürworten einige Experten auf der Fachtagung auch die Kommunikation mit Ärzten und nicht nur die digitale Transformation von Gesundheitsdaten. Jeder Patient benötigt eine Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung seiner therapeutischen Maßnahmen, so der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt. Auch hatte das e-Rezept auf der Veranstaltung Potenzial für Diskussionen. Andreas Gassen, der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, kritisierte die unterschiedlichen Ausführungen von Rezepten, in Papierform oder als QR-Code, die zu weiteren Irritationen der Patienten im Prozess der Digitalisierung im Gesundheitswesen führen. 

Quelle: Ärzteblatt

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