Auf dem diesjährigen Weltapothekerkongress des Weltapothekerverbandes FIP in Abu Dhabi haben die Dänen ihre neuen pharmazeutischen Dienstleistungen den Teilnehmern des Kongresses vorgestellt, von der die „Pharmazeutische Zeitung“, die in dieser Woche vor Ort ist, berichtet. Demnach dürfen Apotheker seit dem 1. Juli 2019 patientenorientierte Leistungen in Form von Folgeverordnungen anbieten, das heißt, auf Rezepte von Ärzten dürfen speziell geschulte Apotheker ein weiteres Rezept ausstellen, damit das Einhalten oder Befolgen der medikamentösen Therapie (Adhärenz) erhöht wird. Allerdings unterliegen die Offizinapotheker – nur diese dürfen Folgerezepte ausstellen – gewissen Auflagen: Eine Autorisierung mittels einer zweitägigen Fortbildungsmaßnahme, inklusive Fallbesprechungen und Prüfung, sind Pflicht. Der Patient, der das Folgerezept vom Offizinapotheker ausgestellt bekommt, muss sechs Monate stabil auf das Medikament in Stärke und Dosis eingestellt sein. Der Betroffene muss älter als 15 Jahre alt sein und nicht schwanger beziehungsweise in der Stillzeit sein. Auch sind nur kleine Packungsgrößen einmalig bis zu drei Monate erlaubt. Das neue dänische Konzept soll die Ärzte im Land entlasten. Deshalb wurden einige Präparate in die Liste aufgenommen, die der Apotheker selbstständig verordnen darf. Dazu gehören unter anderem orale Kontrazeptiva (bisher am häufigsten verordnet), Insuline, Arzneimittel gegen COPD und Asthma als Inhalatoren, blutdrucksenkende Mittel (Antihypertensiva), etcetera. 3.300 Verordnungen sind auf diese Weise von mittlerweile 413 Apothekern abgegeben worden. 251 Apotheker warten auf den nächsten Kurs, der im Herbst beginnt. In Dänemark gibt es momentan 488 öffentliche Apotheken mit etwa 900 Apothekern, wobei 201 Apotheker im Besitz aller Apotheken sind, weil jeder Apotheker maximal acht Apotheken besitzen dürfte. 5.500 sogenannte Pharmakonome (Pharmazeutisch-Technische-Assistenten in Deutschland) unterstützen mit Fachwissen. Bei 5,8 Millionen Einwohnern entfallen rein rechnerisch 12.000 Einwohner auf eine Apotheke. Die neuen Dienstleistungen „Pharmacist´s Prescription“ der Apotheke werden mit 5,50 Euro pro Verordnung vergütet; von diesem Betrag zahlt der Patient die Hälfte. Bislang läuft das neue Konzept so gut, dass der dänische Apothekerverband über eine Ausweitung nachdenkt, so die Vertreterin des dänischen Apothekerverbandes, Birthe Söndergaard.