Seite wählen

Eine neuartige Technologie soll das klassische MRT-Verfahren erweitern oder sogar teilweise ersetzen, weil die Auflösung dieses Verfahrens durch diamantbasierte Polarisatoren 10.000-fach empfindlicher ist. Das neue Verfahren, das unter anderem vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (Fraunhofer IAF) und von der Universität Ulm entwickelt wird, birgt große Chancen in der Weiterentwicklung der Magnetresonanztomographie (MRT). Die angeschlossenen Institute und Universitäten haben dafür ein Verbundprojekt mit Namen „Diapol“ gegründet, um die Erkennung und Behandlung  von Tumorgewebe genauer, schneller und effizienter zu gestalten, denn eine genauere Diagnostik kann laut Robert-Koch-Institut (RKI) zu einer Lebensverlängerung führen; heute durchschnittlich vier Jahre mehr als noch vor 35 Jahren. Dabei ist der Faktor Zeit ein wichtiger Faktor für die frühzeitige und exakte Diagnose von Tumorzellen. Die klassischen MRTs nutzen Magnetfelder, um hochauflösende Bilder zu bekommen. Kernspins erzeugen die Magnetfelder in den Wasserstoffatomen der Wassermoleküle, aus denen ein Mensch zu 70 Prozent besteht. Nun kommt ein Polarisator ins Spiel, der die Magnetfelder der Kernspins (Eigendrehimpuls eines Protons um seinen eigenen Schwerpunkt im Atomkern) in den Wassermolekülen verstärkt und ausrichtet. Bei dem neuartigen Diapol-Projekt werden Nanodiamanten als Polarisatoren verwendet, die für genauere Messergebnisse sorgen, weil sie die Empfindlichkeit der Bildgebung deutlich steigern können. Interessant ist nun, dass dadurch der Krebs nicht nur frühzeitig erkannt werden kann, sondern auch das genaue Stadium, in dem sich das Wachstum der Krebszellen befindet.

Quelle: Ärztezeitung