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Eine neue E-Gesundheitsakte wird demnächst vorgestellt, die dann etwa 25 Millionen Kassen- und Privatversicherte, auch als persönliche Gesundheitsassistentin, nutzen können. Initiiert haben die neuartige Akte die DAK-Gesundheit und die Allianz. Den Zuschlag für die Entwicklung der Akte, die sich mittels einer App verwalten lässt, hat das Unternehmen Vivy bekommen, nachdem die Akte bereits Ende 2017 vom krankenkassennahen IT-Dienstleister Bitmarck ausgeschrieben wurde. Mit im Boot neben Versicherten der DAK, IKK Classic, Bahn-BKK und einigen anderen gesetzlichen Krankenkassen, sind Privatversicherte der Allianz, Barmenia, Gothaer sowie der Süddeutschen, wobei die Dachgesellschaft der Allianz mit 70 Prozent an Vivy beteiligt ist. Mit der E-Gesundheitsakte lässt sich eine Dokumentenspeicherung jeglicher Art vornehmen. Außerdem kann die Akte ein Medikationsverzeichnis erstellen, weil sie den Barcode des bundeseinheitlichen Medikationsplans einlesen kann. Der Patient verwaltet seine individuellen Daten selbst; er kann auch darüber entscheiden, welche Dokumente von ihm eingestellt werden. Der große Vorteil der Akte ist, dass ein Gesundheitscheck möglich ist, das heißt, der Patient wird bei der Interpretation seiner Labordaten durch spezielle Funktionen unterstützt. Auch interpretiert die App der E-Akte Sensordaten aus Wearables, sodass ein Feedback zu Lebensstil, Ernährung, Schlaf, Bewegung etc. möglich ist. Der Patient hat sozusagen sein eigenes Management in Sachen Gesundheit, damit verändert sich seine Rolle, hin zum mündigen Patienten. Andere Kooperationen, die mit dem Unternehmen Vivy zusammenarbeiten können, sind denkbar, so der Vivy-Gründer Christian Rebernik. Er machte allerdings bislang keine weiteren Angaben. Auch eine Umwandlung der Vivy-Akte, in eine Akte nach Paragraf 291 a, die von der gematik gerade entworfen wird, ist möglich, aber noch offen.

Quelle: Ärztezeitung