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Dr. Vivek Venkataramani von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie und Institut für Pathologie, hat zusammen mit Wissenschaftlern von der UMG und mit Forscherkollegen in New York und London herausgefunden, dass bösartige Gefäßtumore, sogenannte Angiosarkome, schlecht auf gewöhnliche Strahlen- und Chemotherapien ansprechen; das macht sie auch so aggressiv und gefährlich. Eher durch einen Zufall haben er und sein Team entdeckt, dass die selten auftretenden Angiosarkome, die nahezu unempfindlich gegen tödlichen Sauerstoff-Stress in Chemotherapien sind, mit einer Kombination des Wirkstoffes Pazopanib – eine oral einzunehmende Substanz, die 2010 zugelassen, zur Behandlung des metastasierenden Nierenzellkarzinoms dient- und gängigen Chemotherapien effektiv abgetötet werden können. Dieser Wirkstoff ist schon zugelassen und gelangt bald in die klinische Erprobung an Patienten. Das Forscherteam fand zudem heraus, dass angezüchtete Tumorzellen von Patienten mit einem Angiosarkom nicht alle identisch aussehen. Beobachtungen unter dem Mikroskop führten zu der Schlussfolgerung, dass die spindelförmig verformten Bindegewebszellen deutlich aggressiver sind als die meisten pflasterartig aussehenden Tumorzellen. Des Weiteren fanden sie heraus, dass die wenigen spindelförmig aussehenden Tumorzellen bestimmte wichtige Oberflächenmoleküle (CD31 genannt) verlieren, die sie benötigen, um ganz normal Gefäßstrukturen ausbilden zu können. Der Verlust dieser Oberflächenmoleküle führt zur Aktivierung eines Signalvorgangs, welcher die Tumorzellen so aggressiv und damit für Chemotherapien unempfindlich macht. Der Therapieansatz und die Forschungsergebnisse sind im Fachjournal „Clinical Cancer Research“ vom Oktober 2017 nachlesbar.

Quelle: Bionity