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Ein Mainzer Wissenschaftler-Team um Professor Dr. Philip Wenzel und Prof. Dr. Thomas Münzel vom Zentrum für Kardiologie der dortigen Universitätsmedizin konnte vor Kurzem mit Daten aus der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) zeigen, dass Menschen möglicherweise auf eine verbesserte medikamentöse Therapie mit einer natürlich vorkommenden Gallensäure ansprechen, wenn sie an kardiovaskulären Krankheiten leiden.  

Zu diesen zählen vor allem die koronare Herzkrankheit (KHK), Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose sowie Lungenembolie, die durch Rauchen und Bluthochdruck (Hypertonie) Verschlechterung erfahren. Bei diesen betroffenen Personen ist der Blutgefäß-Regulations-Mechanismus gestört, sodass es vermehrt zu stationären Fällen, sogar mit Todesfolge, kommt. Die kardiovaskulären Ereignisse sind aufgrund einer Funktionsstörung der Blutgefäßinnenhaut (Endothel) entstanden, bei der ein Protein, der sogenannte Tubulin-folding cofactor E (TBCE), eine große Rolle spielt. TBCE gibt Zellen Form und Struktur und beeinflusst so Funktionen des Endothels positiv. Ein Mangel oder eine Mutation des TBCE führt demnach zu Stressreaktionen in der Gefäßwand der Arterien, wobei das endoplasmatische Retikulum betroffen ist – und löst so Endzündungsreaktionen und Gefäßsteifigkeit als Folge aus.  

Die Tauroursodeoxycholsäure, kurz TUDCA, als pharmakologisches Novum bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann diesen TBCE-Defekt ausgleichen, wie die Forschenden der Mainzer Universitätsmedizin, Abteilung Kardiologie I, durch Auswertung einer 14-jährigen GHS-Studie an Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet herausfanden.  

Das Endothel ist an der Eng-und Weitstellung der Gefäße beteiligt, denn die Membran besteht aus spezialisierten Zellen. Ist dann der Mechanismus durch Störungen des Proteins unterbrochen, beeinflusst dies auch den Blutfluss der Betroffenen, die dann an Herz-Kreislauf-System-Erkrankungen leiden oder sogar sterben können.  

TUDCA als Therapieansatz kann die Endothel-Dysfunktion unterbinden und so die Gefäßsituation der Betroffenen verbessern, wenn die vielversprechenden Hinweise der Auswertung der Analyse zielführend sind. Bislang ist man davon ausgegangen, dass Vitamine und Spurenelemente die endotheliale Dysfunktion beheben können.  

Quelle: www.heilpraxisnet.de