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Aus dem E-Health Monitor 2023/24 der Beratungsgesellschaft McKinsey & Company in Kooperation mit anderen Gesundheitsinstitutionen geht hervor, dass die Digitalisierung in Deutschland voranschreitet, aber dass bestimmte Bereiche noch zu stark vernachlässigt werden und einen verpflichtenden Schub benötigen. Demnach läuft die verpflichtende Umsetzung des E-Rezeptes zum 1. Januar 2024 besonders gut. Waren es 2022 nur 900.000 eingelöste digitale Verordnungen, so verbuchten Krankenkassen 2023 18 Millionen; allerdings nur zwei Prozent des jährlichen GKV-Rezeptumsatzes. Bis zum 22. Januar dieses Jahres konnten schon 22 Millionen E-Rezepte verbucht werden. Jede zweite Verordnung ist danach eine Digitale. 

Bei den digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) oder „Apps auf Rezept“ hat sich der Rezeptumsatz verdoppelt. 60 Millionen Euro etwa waren es im Jahr 2022, seit Einführung der E-Health-Anwendung im September 2020. 125 Millionen Euro wurden laut McKinsey-Studie im Jahr 2023 registriert, wenn man einen durchschnittlichen Hersteller-Preis von 529 Euro anrechnet. Danach wurden auch 235.000 DiGA in Arztpraxen verordnet, wobei nur jede Dritte Apps auf Rezept verordnet, obwohl das Krankheitsspektrum mit 12 Therapiegebieten und insgesamt 53 Apps größer geworden ist.  

Das „Herzstück“ der digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen ist jedoch die elektronische Patientenakte (ePA), die immer noch schleppend vorankommt, obwohl mittlerweile 99 Prozent der Arztpraxen (auch Apotheken) an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sind, aber 66 Prozent über technische Probleme klagen. Nur ein Prozent aller Versicherten nutzt die ePA, die letztes Jahr gerade mal 350.000-mal aktiviert worden ist. Bis zum Jahr 2025 ist eine 80-prozentige Nutzung geplant.  

Auch wenn ein positiver Nutzen von E-Health-Anwendungen laut Studienlage belegt wurde, so kommt auch das Telemonitoring hierzulande nicht richtig voran. Bisher profitieren nur etwa 200.000 HerzpatientInnen von der digitalen Technologie, die chronisch kranke Menschen für eine verbesserte Versorgung unterstützt. Die Telemonitoring-Anwendungen mit Messungen von Vitalparametern sind zudem ökonomisch relevant, denn sie können Versicherte vor langen und teuren stationären Aufenthalten bewahren. Online-Terminvergaben und digitale Rezeptbestellungen werden immer beliebter, deshalb sind verpflichtende Opt-out-Verfahren wie bei der ePA auch in anderen Bereichen sinnvoll.  

Quelle: e-health-com.de