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Eine gezielte Bewegungstherapie mit moderatem Ausdauertraining, die das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) der Universitätsklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln im Jahr 2012 herausgearbeitet hat, soll Krebspatienten helfen, Übelkeit und das Erschöpfungssyndrom (Fatigue) während oder nach einer Tumorerkrankung in den Griff zu bekommen. Gerade während einer Chemotherapie klagen viele Patienten über diese Beschwerden, hinzu kann auch noch eine Polyneuropathie, eine Schädigung der Nerven an Händen und Füßen kommen, die sich durch sensomotorische Übungen und Vibrationstraining deutlich bessert, auch ohne Medikamentengabe. Die Tumorpatienten können mit Hilfe eines Smartphones oder Tablets herausfinden, in welcher Region Deutschlands und angrenzenden Ländern- zur Zeit 70 an der Zahl- das Training, die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT), angeboten wird. Ein Online-Tool vermittelt Krebspatienten an spezialisierte Sport- und Physiotherapeuten aus Deutschland, aber auch aus den Nachbarländern der Schweiz und Österreich sowie Italien. Fortbildungen finden am CIO der Uniklinik Köln seit 2015 auch statt, denn die Ausbildung und der Beruf des onkologischen Bewegungstherapeuten wird auch von der „Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie“ der Deutschen Krebsgesellschaft anerkannt und unterstützt, sodass wenn der Themenkomplex Krebs und Bewegung noch besser erforscht ist, Versorgungslücken geschlossen werden können; denn bei vielen Krebsarten reduziert Sport nachweislich die Komplikationen, die nach einer OP oder während oder nach einer Chemotherapie auftreten, so der Sportwissenschaftler Freerk Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Bewegungsmedizin an der Uniklinik in Köln zu diesen speziellen Bewegungsinterventionen.

Quelle: Ärzteblatt