Nur ein Drittel der niedersächsischen Kliniken konnte im Jahr 2014 Überschüsse erwirtschaften. Zwei von drei Kliniken mussten das Jahr dagegen mit existenzgefährdeten Geschäftsberichten abschließen. Trotz Anstiegs des Landesbasisfallwertes standen den Krankenhäusern insgesamt rund 71 Mio. Euro weniger als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung.
Nach Ansicht der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) sei auch für 2015 keine Besserung in Sicht. Dr. Gerhard Tepe, Vorsitzender der NKG, fasst zusammen: „Dieser kritische Befund unserer jüngsten Umfrage ist gerade deshalb besonders besorgniserregend, da eigentlich mit dem sogenannten „Hilfspaket“ der Bundesregierung in den Jahren 2013 und 2014 die Situation der Krankenhäuser verbessert werden sollte.“ Ein Anfang Dezember des vergangenen Jahres veröffentlichtes Papier der Bund-Länder-AG zur Krankenhausfinanzierung enthielt laut NKG keine nachhaltigen Ansätze zur Lösung der Finanzprobleme. Stattdessen wurden neue Anforderungen und Aufgaben für die Krankenhäuser definiert, ohne hierfür eine ausreichende Finanzierung zu gewähren.
Die NKG erhebt zweimal jährlich per Umfrage unter niedersächsischen Krankenhäusern Daten zu deren wirtschaftlicher Lage. Die diesjährigen Ergebnisse decken sich mit Berichten anderer Bundesländer, in denen die Finanzierung der Krankenhäuser ebenfalls auf wackligen Füßen steht. Aufgrund der schlechten Finanzlage kann dringend benötigtes Personal nicht eingestellt werden, so dass die Arbeitsbelastung für die bestehenden Angestellten weiter steigen wird. Rund ein Viertel der befragten Kliniken plant sogar, Personal abzubauen.
[ilink url=“http://www.nkgev.de/presse/PM_150105_NKG.pdf“] Link zur Quelle (NKG) [/ilink]