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Das Schlimmste an einem gebrochenen Arm oder Bein ist zuerst einmal der Schmerz, aber dicht dahinter folgt das wochenlange Tragen des Gipsverbands. Wer schon einmal die Erfahrung gemacht hat erinnert sich sicherlich noch an Momente, in denen das Jucken so übermächtig wurde, dass man sich den Gips am liebsten selbst abgerissen hätte. Mit dem Novacast soll das der Vergangenheit angehören. Eine neuartige Schiene aus dem 3D-Drucker, von dem mexikanischen Startup Mediprint entwickelt, will alles anders und besser machen als die Vorgänger aus Gips.

Der „Novacast“ besteht aus Plastik und wird für jeden Patienten individuell per 3D-Druck hergestellt. Die Vorteile klingen sowohl für den Patienten als auch für behandelnde Ärzte überzeugend: So ist er durchlässig für Röntgenstrahlen, kann auch für kurze Zeit entfernt werden, ohne dabei zerstört zu werden, und auch unter der Dusche muss er aufgrund des Materials nicht vor Wasser geschützt werden. Deswegen ist er auch unempfindlich gegenüber Schweiß, was das Risiko von Hautläsionen und Infektionen minimieren soll. Patienten dürfte aber vor allem positiv auffallen, dass der Novacast Löcher hat, so dass sie sich jederzeit kratzen können, wenn es mal juckt.

Aktuell benötigt ein 3D-Drucker laut Angaben von Mediprint noch dreieinhalb Stunden, um einen Novacast zu drucken. Für den Klinikalltag ist das natürlich noch deutlich zu lang. Die Entwickler arbeiten daher daran, die Druckzeit vor Markteintritt auf eine Stunde zu verkürzen.

Kommentar: MediPrint ist ein junges, mexikanisches Startup, das sich auf unter anderem auf 3D-Druck zur Herstellung innovativer Orthesen und Schienen konzentriert. Der Novacast ist keine gänzlich neue Idee, schon zuvor arbeiteten Forscher aus Plastikschienen aus dem 3D-Drucker, mit denen Brüche versorgt werden können. Bislang hat es allerdings noch keines der bisherigen Projekte über den Prototypstatus hinaus geschafft. Novacast könnte der erste 3D-Gipsverband werden, der in Serienproduktion geht.

[ilink url=“http://mediprint3d.com.mx/servicios/novacast-2/“] Link zur Quelle (Mediprint)[/ilink]