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Im Juni hatte die Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. (DGfW) die S3-Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei den Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“ herausgegeben. Die Herausgeber bemängeln, dass für die Zulassung von Wundverbänden kein Nachweis der klinischen Wirksamkeit  durch kontrollierte Studien notwendig ist. Daher gibt es nur wenige Studien, die eine, auf hochwertiger Evidenz basierende, Handlungsentscheidung erlauben, denn eine Überlegenheit einzelner Wundprodukte konnte bislang nicht ausreichend belegt werden.

Daher kommt die S3-Leitlinie zu dem Ergebnis, dass der Arzt sich bei der Auswahl der Materialien an Patientenkomfort, Exsudatmanagement, Kosten und individuellen Erfahrungen orientieren sollte.

Kommentar: Klinische Studien, in denen verschiedene Produkte zur Wundheilung miteinander verglichen werden sind teuer und für den Vertrieb der Produkte nicht vorgeschrieben. Sie bergen auch das Risiko, dass das Ergebnis nicht so eindeutig zugunsten eines Produkts ausfallen könnte, wie es sich der Initiator vielleicht vorgestellt hat. Daher wird es auch in Zukunft ein Nebeneinander von Produkten mit den unterschiedlichsten Aussagen zur Wirksamkeit geben und der Arzt muss sich auf seine durch die Anwendung gewonnenen Erkenntnisse verlassen. Für die Hersteller bleibt die Frage, welche Trends im Markt für moderne Wundversorgungsprodukte auszumachen sind und welche Produktgruppe gegenüber den anderen gewinnen wird?

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/819851/chronische-wunden-wundversorgung-zwischen-evidenz-erfahrung.html“]Link zur Quelle (Ärztezeitung)[/ilink]