Der Kostendruck im Gesundheitswesen macht nicht vor Kliniken Halt. Das bekommen zunehmend auch Chirurgen zu spüren. Eine Studie zeigt, dass diese zunehmend Spannungen zwischen Ärzteschaft und Klinikgeschäftsleitungen beklagen. Auch Chefärzte leiden unter einer schroffen Kommunikation und Respektlosigkeit.
Das Verhältnis zwischen Ärzten und Verwaltung ist in eine deutliche Schieflage geraten. Das ist das Fazit einer Umfrage des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen (BDC), die kürzlich im Rahmen des 133. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) in Berlin diskutiert wurde. Demnach empfindet fast ein Drittel der leitenden Krankenhausärzte Konflikte mit der Verwaltung als besonders belastend. Die Kommunikation sei darüber hinaus häufig von Respektlosigkeit geprägt. Dr. Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär der DGCH, meint: „In vielen Fällen kann die geübte Kommunikationskultur kaum als akzeptabel bezeichnet werden.“
In der Tat treffen zwischen kaufmännischer Leitung und behandelnden Ärzten zwei Interessen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Dem Streben nach Profit oder auch nur kostendeckendem Wirtschaften steht der Anspruch gegenüber, das Patientenwohl ohne Wenn und Aber zu sichern. Um Letzteres zu gewährleisten, müsse der Mediziner in seinen Entscheidungen frei bleiben und sich im Zweifel auch ökonomischen Interessen widersetzen, so Generalsekretär Meyer. Fertige Lösungen wie Mengenvorgaben, mit denen sich Ärzte häufig konfrontiert sehen, seien kritisch zu sehen.
[ilink url=“http://www.bdc.de/oekonomisierung-der-medizin-chefaerzte-beklagen-zunehmend-konflikte-mit-der-verwaltung/“] Link zur Quelle (BDC)[/ilink]