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Österreich geht neue Wege in Sachen Digitalisierung und führt das E-Rezept ein. Zuerst wird das elektronische Rezept ab April 2020 in Teilen von Kärnten getestet, dann ab 2022 wird es landesweit eingeführt, um alle Vorteile der elektronischen Abrechnung nutzen zu können. Das E-Rezept wird sozusagen in die 2005 eingeführte E-Card integriert, damit alle Prozesse aller Akteure im österreichischen Gesundheitswesen vereinfacht werden. Es soll den Umgang mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln effizienter gestalten, indem das Ausstellen, Einlösen und Abrechnen der Kassenrezepte vereinfacht wird. Auch die Rezeptgebühren, die anfallen, wenn das Rezept eingelöst wird, können mit dem Gebührenkonto des Versicherten abgeglichen werden. Sind Versicherte von Rezeptgebühren befreit, erkennt das System dies ebenfalls. Der behandelnde Arzt stellt das E-Rezept mit Hilfe der Software seines Computers aus. Die Abspeicherung der Daten erfolgt auch automatisch im E-Card-System. Der Patient erhält den Code für die verordneten Arzneimittel entweder auf sein Smartphone oder aber als Ausdruck. Die Apotheke kann nun den Code auf dem Ausdruck oder über das Smartphone auslesen und die Arzneimittel an den Kunden ausliefern. Alternativ kann der Apotheker die Verordnung über das E-Card-System auslesen und beliefern. Das System erkennt ganz papierlos, ob und wann das E-Rezept eingelöst wurde und rechnet mit der Sozialversicherung ab. Vorteile des Systems, auf das sich die österreichischen Sozialversicherungsträger und die österreichische Ärzte- und Apothekerkammer schnell geeinigt haben, sind klar ersichtlich. Zum einen können Rezepte aus Papier nicht mehr verloren gehen; zudem ist das E-Rezept gut lesbar. Zum anderen liegen alle Daten für die Abrechnung in der Apotheke elektronisch vor. Das E-Rezept ist außerdem fälschungssicher und nur ein einziges Mal einlösbar. Hinzu kommt auch noch, dass die Umstellung finanzielle Vorteile hat. Das gesparte Geld könnte auf Wunsch der Apotheker in Beratungsleistungen für mehr Arzneimittelsicherheit investiert werden. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung