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Wenn Menschen an Depressionen erkranken, sind die Angehörigen, die Familie und Freunde ebenfalls von der Erkrankung betroffen. Aus diesem Grund hat die AOK in Zusammenarbeit mit Elisabeth Schramm vom Universitätsklinikum Freiburg ein Onlineprogramm entwickelt, das Angehörigen wichtige Tipps und Informationen vermitteln kann, wie mit Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit des Betroffenen am besten umgegangen werden kann. Die Nutzer des Onlineprogramms „Familiencoach Depresssion“ müssen dabei nicht Versicherte der AOK sein. Ob der Familiencoach Depression den gewünschten Erfolg zeigt, wird eine Studie zeigen, die das Online-Projekt nach etwa drei Jahren evaluiert. Viele der Angehörigen, aber auch Betroffene, nehmen Kurse über depressive Erkrankungen nicht wahr; zum einen, weil die Kurszeiten oft unpassend sind, zum anderen, weil sie Stigmatisierung fürchten. Auch ist es immer noch ein weitverbreiteter Irrtum, wenn Angehörige (etwa 33 Prozent) glauben, Depression sei eine Charakterschwäche. Auch in den Köpfen einiger Betroffener hat sich diese Meinung manifestiert. Das Online-Portal soll somit Vorurteile und Wissenslücken beheben. Dazu folgt das Programm den Inhalten von sogenannten Psychoedukationskursen und gibt auch Tipps im Umgang mit Familienmitgliedern und Freunden, die Suizidgedanken äußern oder bei denen man solche Gedanken vermutet. Angehörige von depressiv Erkrankten, die auch oft unter hohen psychosozialen Belastungen leiden, nutzen diese Psychoedukationskurse oder andere Angebote aber viel zu selten. Aus diesem Grund hat der AOK-Bundesverband das Onlineprogramm gerade für betreuende Menschen entwickelt, die anonym und räumlich sowie zeitlich unabhängig Beratung einfordern können.

Quelle: www.aerzteblatt.de