Seite wählen

In Deutschland werden von Medizinern immer häufiger Grüne Rezepte ausgestellt, das geht aus einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Quintiles IMS hervor. Hatten Grüne Rezepte im Jahr 2005 noch einen Anteil von 3,4 Prozent aller Verordnungen auf Rezept, lag der Anteil 2017 schon bei 6,6 Prozent. Dabei kommt die Verordnung von OTC-Präparaten in einer bestimmten Darreichungsform auf einem Grünen Rezept einem Merkzettel für Patienten gleich. Der Arzt könnte dem Patienten genauso gut mündlich eine Empfehlung für ein bestimmtes Medikament geben. 150 Mio. OTC-Präparate sind auf diese Weise 2017 verordnet worden. Dabei lag die Verordnung von Halsschmerzmitteln im Ranking der am meisten verordneten OTC’s auf Platz eins, gefolgt von Vitaminpräparaten, Antidiarrhoika (Mittel gegen Durchfall) und Schnupfenmittel. Die Anzahl der verordneten Halsschmerzmittel ist gegenüber 2016 sogar um 19,6 Prozent gestiegen. Besonders häufig werden die Präparate Sinupret, Gelomyrtol, Iberogast, bestimmte ASS-Präparate und Nasensprays auf Grünem Rezept empfohlen. Allein zehn Präparatenamen machen 20 Prozent aller Verordnungen auf Grünem Rezept aus. HNO-Ärzte benutzen dabei am häufigsten Grüne Rezepte (84 Prozent), gefolgt von Dermatologen (79 Prozent), Allgemeinmedizinern (75 Prozent) und Gynäkologen (72 Prozent). Im dritten Quartal 2017 haben laut Quintiles IMS 68 Prozent aller niedergelassenen Ärzte schon mindestens einmal solch ein Formular ausgestellt.

Quelle: Pharmazeutische-Zeitung